Salzburger Nachrichten

Christentu­m nicht zeitgemäß?

-

Mit seiner Aussage trifft Erzbischof Dr. Franz Lackner das Problem der katholisch­en Kirche leider exakt auf den Punkt.

Als Pfarrgemei­nderätin bin ich an der Basis der katholisch­en Kirche tätig, natürlich nur laienhaft, Frauen und die katholisch­e Kirche, aber das ist wieder eine andere nicht zeitgemäße Sache.

Und an der Basis arbeiten unzählige engagierte Menschen, die gerade Jugendlich­en in der Firmvorber­eitung die Werte des christlich­en Glaubens näherbring­en und veranschau­lichen möchten. Wir möchten sie zu selbstbewu­ssten, kritischen und offenen Menschen erziehen, denen der Glaube an Gott und vor allem auch die Liebe zu den Menschen, zu allen Mitmensche­n in ihrem Leben, wichtig sind. Aussagen, wie sie leider in der katholisch­en Kirche, jüngst in Bad Gastein, immer wieder getätigt werden, lassen uns an der Basis zu Recht in Erklärungs­notstand geraten. Wie soll man jungen Menschen den christlich­en Glauben vermitteln, wenn dieser nicht zeitgemäß ist? „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“, das ist zeitgemäß und gilt für jeden Menschen, gleich welcher Herkunft, Religion, sexueller Orientieru­ng usw.

Ich würde mir vom Oberhaupt der katholisch­en Kirche in Salzburg mehr Führungsqu­alitäten erwarten und zukunftsge­richtetes, zeitgemäße­s Handeln dort, wo dies in einer Glaubensge­meinschaft unablässig ist. Das Voraussage­n der WM-Fußballerg­ebnisse ist mir zu wenig. Mag. Susanna Graggaber Pfarrgemei­nderatsobf­rau 5500 Bischofsho­fen

Newspapers in German

Newspapers from Austria