Platz für Betreuung am Nachmittag ausgereizt
Das Kontrollamt hat die Tagesbetreuung an den städtischen Pflichtschulen und die Nachmittagsbetreuung in den Horten unter die Lupe genommen. Das Hauptaugenmerk lag auf dem räumlichen Angebot. Vor acht Jahren hatte das Kontrollamt empfohlen, ein Konzept zur Verbesserung der Raumsituation auszuarbeiten.
Seither habe sich das Platzangebot verbessert, stellt das Kontrollamt fest. Mitunter sei der Platz jedoch sehr beengt, die Unterbringung in Kellergeschoßen sei teilweise wenig zufriedenstellend. An fünf Volksschulen seien die Speiseräume außerhalb des Schulgebäudes, zum Teil müssten die Kinder sogar Straßen überqueren.
Teilweise finde die ganztägige Betreuung in mehrfach genutzten Klassenzimmern statt. In manchen Schulen seien Lehrmittelzimmer aufgelassen, Werkräume umgewidmet, Klassenzimmer umgestaltet oder ehemalige Schulwartwohnungen adaptiert worden. Ein Ausbau, eine Erweiterung oder Sanierung der Räume für die ganztägige Schulform wäre an vielen Schulen notwendig.
Die Möglichkeiten dafür seien an den Pflichtschulen jedoch weitestgehend ausgeschöpft, heißt es in dem Bericht. Eine Verbesserung der Raumsituation sei nur mehr durch kostenintensivere Zubauten möglich. Der Platz dafür sei allerdings an den jeweiligen Standorten nicht vorhanden. Sollte der Bedarf nach Nachmittagsbetreuung an den Volksschulen weiterhin steigen, müsste die Betreuung der Kinder in den Klassenzimmern durchgeführt werden.
Trotz sinkender Gesamtschülerzahl steigt der Anteil der Schüler, die ganztägig betreut werden. Heuer waren rund 2560 Kinder dafür angemeldet (33 Prozent). In den 15 Horten wurden 653 Kinder betreut. Derzeit wird an 30 der 35 städtischen Pflichtschulen eine Tagesbetreuung angeboten. Für Vizebgm. Bernhard Auinger (SPÖ) ist die Stoßrichtung klar: „Das Ziel muss die Ganztagsschule sein.“Neos-Gemeinderat Christoph Starzer sieht den Plafond noch nicht erreicht. „Die Stadt muss die Herausforderungen aktiv angehen.“