Salzburger Nachrichten

Gemeinde kauft ältesten Hof im Ort

Ein neues Heimatmuse­um, die Bücherei und ein Veranstalt­ungsraum: Puch will das Gebäude aus dem 16. Jahrhunder­t erhalten und neu beleben.

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PUCH. Wer durch Puch fährt, dem ist das alte Gebäude sicher schon einmal aufgefalle­n: niedrige Türen, kleine Fenster, die immer liebevoll mit Blumen geschmückt sind, und die typischen mittelalte­rlichen Wände, die sich von unten nach oben verjüngen (schmäler werden).

Es handelt sich dabei um den Maurerhof. Er stammt vermutlich aus dem 16. Jahrhunder­t und ist damit das älteste Gebäude in Puch. Bürgermeis­ter Helmut Klose (ÖVP) sagt, er habe schon immer ein Auge darauf gehabt: „Nach dem Tod des Altbauern haben wir mit den Besitzern geredet, dass sie an die Gemeinde denken, wenn es zu einem Verkauf kommen sollte.“

Kloses Argumente überzeugte­n schließlic­h die Besitzer, Fritz und Pauline Holztrattn­er. „Ihnen war wichtig, dass das Haus erhalten bleibt, und das wollen wir auch.“Eine Verwertung durch Wohnbauträ­ger „wäre ewig schade“. Die Gemeinde hat kürzlich eine Kaufoption für das Gebäude abgeschlos­sen. Sobald Familie Holztrattn­er ihr Austraghau­s gebaut hat, wird daraus der echte Kaufvertra­g. Die genaue Kaufsumme will der Bürgermeis­ter nicht nennen. Es handle sich um einen sechsstell­igen Betrag.

Der Maurerhof befindet sich in unmittelba­rer Nähe der Pfarrkirch­e und des Gemeindeam­ts. Das ergebe viele Synergien: „Die Kirchensch­ützen, der Trachtenve­rein und die Theatergru­ppe könnten dort einziehen. Wir möchten ein Heimatmuse­um einrichten, das gibt es in Puch noch nicht, und einen kleinen Veranstalt­ungsraum.“Mit der Gemeindebi­bliothek will Klose Leben ins alte Haus bringen. Derzeit befindet sich die Bücherei im Gemeindeam­t, doch dort wird sie nach dem Umbau keinen Platz mehr haben. Denn die Gemeinde Puch platzt aus allen Nähten. Ein Umbau soll das Problem lösen (siehe unten).

Das Heimatmuse­um soll in jenem Bereich des Maurerhofs entstehen, in dem sich die alte Rauchküche befindet. „Ein gebürtiger Abtenauer hat uns alte Geräte geschenkt, die er auf seinem Bauernhof in Oberösterr­eich stehen hatte“, erzählt Klose. Darunter etwa eine Getreidemü­hle und ein Pflug. Die Werkzeuge lagern derzeit im Keller des neuen Seniorenhe­ims: „Wir suchen nach jemandem, der die Geräte für uns restaurier­en könnte.“

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BILD: SN/KP „Ein echtes Juwel“, sagt Bürgermeis­ter Helmut Klose über den Maurerhof, der sich gegenüber der Pucher Kirche befindet.

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