Salzburger Nachrichten

Charles Leclerc: Der Mann mit Zukunft

- Othmar Behr

Der Satz von Niki Lauda aus seiner Anfangszei­t hat Gültigkeit für jede Epoche: „Als Erstes musst du deinen Teampartne­r bügeln.“Der Monegasse Charles Leclerc hat damit keine Mühe. Als Rookie im Team Sauber stellte er im Qualifying-Duell gegen seinen schwedisch­en Mitstreite­r Marcus Ericsson in Le Castellet auf 8:0. Aber in Frankreich beeindruck­te Leclerc nicht nur dadurch, dass er wieder schneller als Ericsson war, sondern er drang in Regionen vor, die für das Team Sauber von der Papierform eigentlich nicht erreichbar sind. Er kämpfte sich in den Abschnitt drei unter die besten zehn und stellte den Sauber auf Startplatz acht. Erstmals nahmen die beiden großen WM-Rivalen öffentlich Notiz vom 20-jährigen Monegassen. „Es war beeindruck­end, ihn im dritten Abschnitt zu sehen. Jetzt verspürt er sicher großen Druck. Aber es ist wirklich cool“, sagte Lewis Hamilton nach der Pole Position auf Mercedes, seiner 75. insgesamt. Sebastian Vettel, im Qualifying Dritter hinter dem zweiten Mercedes mit Valtteri Bottas, gab zu, Leclerc auf der Piste nicht wahrgenomm­en zu haben, und meinte: „Wirklich beeindruck­end. Sie hängen mit dem Auto ja zurück, aber er scheint einen wirklich guten Job zu machen.“Leclerc gab sich bescheiden: „Unglaublic­h, ich finde keine Worte.“Auch sein zehnter Platz inklusive WM-Punkt im Rennen kann sich sehen lassen. Geht es nach italienisc­hen Medien, sitzt der Monegasse schon 2019 statt Kimi Räikkönen neben Vettel im zweiten Ferrari. Damit würde sich der Kreis zu Niki Lauda schließen, der 1974 ebenfalls als Jungspund zu Ferrari kam. Lauda bügelte dort bald Routinier Clay Regazzoni.

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BILD: SN/O. BEHR Jung, zielstrebi­g, schnell: Leclerc aus Monaco. Charles

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