Feuer zerstört alten Brauhof
Am Sonntag kam es beim Gut Guggenthal zu einem Großbrand. Wegen der Einsturzgefahr war der Löscheinsatz besonders heikel.
KOPPL. Es sind die letzten Arbeiten nach einem intensiven und langen Feuerwehreinsatz. Der Teleskoparm eines Kranfahrzeugs drückt die Giebelfronten des historischen Brauereigebäudes vom Gut Guggenthal ein. Die Mauerreste fallen ins Innere des Gebäudes, von dem nach dem verheerenden Brand nur noch die Außenmauern stehen.
Kurz vor sechs Uhr morgens war die Feuerwehr zu dem denkmalgeschützten Bauwerk gerufen worden. Als die Helfer eintrafen, drang bereits dichter Rauch aus dem straßenseitigen Teil des Gebäudekomplexes, wie Feuerwehr-Einsatzleiter Johannes Ebner berichtet. „Ein Löschzug ist ja gegenüber vom Gut Guggenthal stationiert, deshalb waren wir sehr schnell am Einsatzort. Da wir aber nicht im Inneren des Gebäudes löschen konnten, war ein Ausbreiten des Brands nicht zu verhindern.“
Seit Jahren versperrt ein Bauzaun den Zugang zu dem Gebäude, die Eingänge wurden verbarrikadiert. Trotzdem kam es immer wieder zu Vandalenakten und Diebstählen von Kulturgut aus dem Brauhof. Angesichts des Brands sei für die Einsatzkräfte ein Betreten aber ausgeschlossen gewesen, sagt Ebner. „Ein paar Kollegen haben darüber gesprochen. Aber ich habe gesagt, ich
lasse da keinen meiner Leute hinein. Dort herrscht Lebensgefahr.“Das Feuer breitete sich rasend schnell auf die gesamte Brauerei aus. Den ganzen Morgen war die gewaltige Rauchsäule hoch über der Stadt Salzburg zu sehen. Die Feuerwehr alarmierte Einsatzkräfte aus Koppl, Hof, Ebenau, Plainfeld, Eugendorf und Seekirchen. Auch die Berufsfeuerwehr war mit Drehleiter und großem Tankfahrzeug im Einsatz. Von allen Seiten bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen. Die Einsatzkräfte konnten die Nach- bargebäude schützen, am Vormittag waren nur noch einzelne Brandnester zu sehen. „Unsere Aufgabe war es dann, das gesamte Gebäude zu bewässern, um ein erneutes Aufflammen des Brands zu verhindern“, sagt Ebner. Nach Mittag ist dann der Teleskoparm des Kranfahrzeugs am Zug, um Mauerreste einzudrücken. „Das würde sonst der nächste stärkere Wind erledigen“, sagt Bürgermeister Rupert Reischl. Er ist selbst Mitglied der Feuerwehr und bleibt während der Löscharbeiten am Brandort. Auch mit den Besitzern ist er im Gespräch. „Sie haben uns zugesagt, dass das gesamte Gebäude mit einem Bauzaun abgesperrt wird.“
Bis zum Montag hält die Feuerwehr die Brandwacht aufrecht. Jetzt sind die Brandermittler am Zug, um die Ursache zu klären. Am Sonntag konnte noch nichts ausgeschlossen werden.
„In das Gebäude lasse ich keinen meiner Leute hinein.“Johannes Ebner, Einsatzleiter