Trump kündigt „Aus“für Harley-Davidson an
Nach Harley-Abschied könnten bald Strafzölle für EU-Autobauer folgen.
Die Erklärung von Harley-Davidson, wegen der EU-Strafzölle Teile der Motorrad-Produktion ins Ausland zu verlagern, um in Europa, dem zweitwichtigsten Markt der Firma, konkurrenzfähig bleiben zu können, ist bei USPräsident Donald Trump erwartungsgemäß nicht gut angekommen. Der twitterte am Dienstag voll des Zornes: Wenn das Unternehmen seine Ankündigung wahr mache, bedeute dies „den Anfang vom Ende“. Harley werde nur mit einer hohen Steuer zurück in die USA verkaufen können. „Die werden besteuert wie nie!“Gleichzeitig kündigte Trump an, die Untersuchungen über Zölle auf Autos aus der EU zu beenden. „Am Ende wird alles ausgeglichen – und es wird nicht lange dauern!“, so der USPräsident wörtlich. Scharfe Töne kommen auch aus China.
Der von USPräsident Donald Trump ausgegebene Slogan „Amerika zuerst“stößt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Die Ankündigung von HarleyDavidson, wegen der EU-Vergeltungszölle einen Teil der Produktion aus den USA ins Ausland zu verlagern, um dadurch eine Preiserhöhung für Kunden in Europa zu vermeiden, hat den US-Präsidenten überrumpelt und erzürnt. „Eine Harley sollte niemals in einem anderen Land gebaut werden“, twitterte Trump am Dienstag. Das sei der „Anfang vom Ende“. Die Firma werde nur mit hoher Steuer zurück in die USA verkaufen können.
Harley-Davidson hatte argumentiert, die Anhebung der EU-Zölle von bisher sechs auf 31 Prozent mache eine Harley in Europa im Schnitt um 2200 Dollar teurer. Bis die Verlagerung der Produktion binnen 9 bis 18 Monaten über die Bühne geht, werde man diese Kosten selbst tragen. Das bedeute allein für den Rest dieses Jahres eine Belastung von voraussichtlich 30 bis 45 Mill. Dollar. Werke außerhalb der USA hat Harley-Davidson derzeit in Brasilien, Indien und Thailand. Diese Fabriken sollen nun ausgebaut werden. Europa war im Vorjahr mit knapp 40.000 verkauften HarleyMotorrädern der zweitwichtigste Markt für die Firma nach den USA.
Der Zorn Trumps könnte sich nun weiter gegen die europäischen Autobauer richten, denen der USPräsident am Dienstag indirekt mit baldigen Strafzöllen auf ihre Exporte in die USA drohte. „Wir beenden unsere Untersuchung über Zölle auf Autos aus der EU“, twitterte Trump, und wörtlich weiter: „Am Ende wird alles ausgeglichen – und es wird nicht lange dauern!“EUHandelskommissarin Cecilia Malmström erklärte am Dienstag, es gebe derzeit punkto Strafzölle zwischen den USA und der EU „keinen Dialog“. Seinen Ton im Handelsstreit mit den USA verschärft hat Chinas Präsident Xi Jinping. „Im Westen gibt es die Neigung, die rechte Backe hinzuhalten, wenn jemand auf die linke geschlagen hat. In unserer Kultur schlagen wir zurück“, sagte er nach Informationen des „Wall Street Journal“vor einer Gruppe von 20 Chefs multinationaler Konzerne.