Auch in Norwegens Fjorden gibt es tödliche Tsunamis
Während auf den WM-Fußballfeldern derzeit große Dramatik herrscht, setzt das Fernsehen mit Katastrophen ganz anderer Art dagegen.
SALZBURG. Die Spiele sind spannend, die Quoten hoch, gleichzeitig erreicht der TV-Wiederholungspegel im fiktionalen Bereich fast 100 Prozent. Wenn Portugal und Spanien bei der Fußball-WM nach souveränem Turnierbeginn doch noch auszuscheiden drohen, ist das hochgradiger Nervenkitzel. Genau diesen vermittelt auch eine der wenigen Fernsehpremieren, die in dieser Woche zu sehen sind: „The Wave“weist zwar ein Muster vieler Katastrophenfilme auf, das gebirgige Ambiente eines Fjords ist bei dieser Fernsehpremiere gerade für Österreicher besonders eindrucksvoll.
Die Handlung begibt sich allerdings in Norwegen, wo die steilen
Nur zehn Minuten Galgenfrist
Felswände an den Fjorden eine permanente Gefahr darstellen. Wie die Bergputzer in der Stadt Salzburg müssen dort Geologen stets wachsam sein, um drohende Felsstürze rechtzeitig erkennen zu können.
In einem kleinen Dorf am Geirangerfjord ahnen die Menschen nicht, was auf sie zukommt. Der Geologe Kristian allerdings wird stutzig, als er die Messwerte in den Felswänden des Fjords kontrolliert. Er gilt als schönster Norwegens und ist bei Touristen äußerst beliebt. Ein Alarm, ausgelöst wegen eines drohenden Erdrutsches, würde die Saison in der Umgebung ruinieren. Und ohne das Geld der Fremden können die Einwohner des Geirangerfjords nicht überleben. Auch nicht Kristians Frau Idun (Ane Dahl Torp), die in einem Hotel beschäftigt ist.
Als Kristian mit seinem Vorgesetzten ein weiteres Mal die Sensoren begutachtet, kommt es zum befürchteten Felssturz. Kristians Chef wird dabei getötet. Es gelingt Kristian zwar, die Bewohner des Dorfes am Fjord zu benachrichtigen. Es bleiben jedoch nur zehn Minuten Galgenfrist, um vor dem drohenden Tsunami die Flucht zu ergreifen.
Im ohnehin überfüllten Ort Geiranger bricht pures Chaos aus: Jeder versucht verzweifelt, die Schutzzone 80 Meter über dem Fjordpegel zu erreichen. Während Kristian mit seiner Tochter im Auto entkommen will, flieht seine Frau Idun mit dem gemeinsamen Sohn in den Luftschutzbunker des Hotels. Doch nichts scheint die Wassermassen des Tsunamis aufhalten zu können.
„The Wave – Die Todeswelle“von Roar Uthaug gilt unter den Anhängern des Katastrophenfilms als Geheimtipp. Der norwegische Regisseur hat sich für seinen Thriller an einem Tsunami orientiert, dem im Jahr 1936 in einem norwegischen Fjord 40 Menschen zum Opfer fielen. Mit aufwendiger Tricktechnik hat Uthaug die Flutkatastrophe spektakulär inszeniert. Die Leistungen der Schauspieler, etwa von Kristoffer Joner (Kristian) und Ane Dahl Torp (Idun), überzeugen. Hollywood war von dem Tsunami-Thriller so angetan, dass Roar Uthaug die Regie des Blockbusters „Tomb Raider“übertragen wurde.
Fazit: Ein Film, der die ständige Bedrohung seiner Protagonisten vermittelt, dessen imposante Spezialeffekte aber nicht überhandnehmen. The Wave – Die Todeswelle,