Salzburger Nachrichten

Auch in Norwegens Fjorden gibt es tödliche Tsunamis

Während auf den WM-Fußballfel­dern derzeit große Dramatik herrscht, setzt das Fernsehen mit Katastroph­en ganz anderer Art dagegen.

- Am Freitag ab 22.05 in Servus TV

SALZBURG. Die Spiele sind spannend, die Quoten hoch, gleichzeit­ig erreicht der TV-Wiederholu­ngspegel im fiktionale­n Bereich fast 100 Prozent. Wenn Portugal und Spanien bei der Fußball-WM nach souveränem Turnierbeg­inn doch noch auszuschei­den drohen, ist das hochgradig­er Nervenkitz­el. Genau diesen vermittelt auch eine der wenigen Fernsehpre­mieren, die in dieser Woche zu sehen sind: „The Wave“weist zwar ein Muster vieler Katastroph­enfilme auf, das gebirgige Ambiente eines Fjords ist bei dieser Fernsehpre­miere gerade für Österreich­er besonders eindrucksv­oll.

Die Handlung begibt sich allerdings in Norwegen, wo die steilen

Nur zehn Minuten Galgenfris­t

Felswände an den Fjorden eine permanente Gefahr darstellen. Wie die Bergputzer in der Stadt Salzburg müssen dort Geologen stets wachsam sein, um drohende Felsstürze rechtzeiti­g erkennen zu können.

In einem kleinen Dorf am Geirangerf­jord ahnen die Menschen nicht, was auf sie zukommt. Der Geologe Kristian allerdings wird stutzig, als er die Messwerte in den Felswänden des Fjords kontrollie­rt. Er gilt als schönster Norwegens und ist bei Touristen äußerst beliebt. Ein Alarm, ausgelöst wegen eines drohenden Erdrutsche­s, würde die Saison in der Umgebung ruinieren. Und ohne das Geld der Fremden können die Einwohner des Geirangerf­jords nicht überleben. Auch nicht Kristians Frau Idun (Ane Dahl Torp), die in einem Hotel beschäftig­t ist.

Als Kristian mit seinem Vorgesetzt­en ein weiteres Mal die Sensoren begutachte­t, kommt es zum befürchtet­en Felssturz. Kristians Chef wird dabei getötet. Es gelingt Kristian zwar, die Bewohner des Dorfes am Fjord zu benachrich­tigen. Es bleiben jedoch nur zehn Minuten Galgenfris­t, um vor dem drohenden Tsunami die Flucht zu ergreifen.

Im ohnehin überfüllte­n Ort Geiranger bricht pures Chaos aus: Jeder versucht verzweifel­t, die Schutzzone 80 Meter über dem Fjordpegel zu erreichen. Während Kristian mit seiner Tochter im Auto entkommen will, flieht seine Frau Idun mit dem gemeinsame­n Sohn in den Luftschutz­bunker des Hotels. Doch nichts scheint die Wassermass­en des Tsunamis aufhalten zu können.

„The Wave – Die Todeswelle“von Roar Uthaug gilt unter den Anhängern des Katastroph­enfilms als Geheimtipp. Der norwegisch­e Regisseur hat sich für seinen Thriller an einem Tsunami orientiert, dem im Jahr 1936 in einem norwegisch­en Fjord 40 Menschen zum Opfer fielen. Mit aufwendige­r Tricktechn­ik hat Uthaug die Flutkatast­rophe spektakulä­r inszeniert. Die Leistungen der Schauspiel­er, etwa von Kristoffer Joner (Kristian) und Ane Dahl Torp (Idun), überzeugen. Hollywood war von dem Tsunami-Thriller so angetan, dass Roar Uthaug die Regie des Blockbuste­rs „Tomb Raider“übertragen wurde.

Fazit: Ein Film, der die ständige Bedrohung seiner Protagonis­ten vermittelt, dessen imposante Spezialeff­ekte aber nicht überhandne­hmen. The Wave – Die Todeswelle,

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BILD: SN/SQUAREONE Rettung in höchster Not: Der Tsunami hat zugeschlag­en und alles überflutet.

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