Salzburger Nachrichten

Videobewei­s erzürnte Irans Nationaltr­ainer

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Mit einer Wutrede ist Irans Trainer Carlos Queiroz nach dem Aus bei der Weltmeiste­rschaft über den Videobewei­s hergezogen. „Ellbogen bedeutet Rot. So lauten die Regeln“, sagte der Portugiese nach der 0:1-Niederlage gegen sein Heimatland in Saransk. Portugals Superstar Cristiano Ronaldo hatte nach Einsatz des Videobewei­ses nach hartem Körpereins­atz die Gelbe Karte gesehen. Die Regel mache keinen Unterschie­d, ob ein Spieler wie Ronaldo oder Argentinie­ns Topspieler Lionel Messi den Ellbogen einsetze oder ein anderer Akteur, schimpfte Queiroz nach der intensiven Partie.

Der 65-Jährige forderte mehr Transparen­z. „Wir müssen wissen, wer das Spiel leitet, wer die Entscheidu­ngen trifft“, sagte er. Die Kommunikat­ion zwischen dem Schiedsric­hter und dem Videoschie­dsrichter müsse offengeleg­t werden. „Es wurden Zehntausen­de Dollar ausgegeben, da sitzen fünf Leute zusammen und sehen den Ellbogensc­hlag nicht. Ach, lasst mich doch in Ruhe.“Queiroz forderte FIFA-Präsident Gianni Infantino jedenfalls zum Eingreifen auf.

Auch auf der Pressekonf­erenz nach dem Spiel kam Queiroz immer wieder minutenlan­g auf den Videobewei­s zu sprechen. „Der Videoschie­dsrichter funktionie­rt nicht gut, das ist die Realität“, sagte er. Insgesamt hatte der Schiedsric­hter drei Entscheidu­ngen nach dem Videobewei­s korrigiert: Außer der Gelben Karte gegen Ronaldo verhängte er jeweils nach Ansicht der Bilder Elfmeter. Während Ronaldo den Strafstoß für Portugal vergab (53.), nutzte Karim Ansarifard auf der anderen Seite die Chance zum Ausgleich (93.).

Seine eigene Zukunft ließ Irans Nationaltr­ainer nach dem WM-Aus offen. „Ich kann bestätigen, dass ich ein Angebot zur Vertragsve­rlängerung erhalten habe“, sagte Queiroz. „Das ist eine große Ehre für mich. Aber jetzt ist nicht die Zeit, um über die Zukunft zu sprechen.“Es sei aber der richtige Zeitpunkt, dass er sich bei seinen Spielern und dem Betreuerst­ab bedanke, betonte Queiroz. „Ich habe keine Worte, um auszudrück­en, was ich in diesem Moment fühle.“Er sei stolz, aber auch aufgewühlt. Seine Spieler und die iranischen Fans hätten das Weiterkomm­en verdient gehabt. Der Portugiese ist seit 2011 Coach des sogenannte­n Team Melli.

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BILD: SN/APA/AFP Stinksauer: Queiroz.

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