Titelverteidiger wirkt instabil
Das 2:1 gegen Schweden war für Fußballweltmeister Deutschland nur ein Etappensieg, nicht mehr und nicht weniger. Mit dem Erfolg in letzter Sekunde wurde nur – was vor Beginn der Titelkämpfe nicht einmal ansatzweise befürchtet worden war – das historische Aus schon nach der Gruppenphase abgewendet. Auch im letzten Gruppenspiel, dem Showdown gegen Südkorea, stehen die Deutschen vor der nächsten Zitterpartie. Zwar zeigte der Weltmeister in Angst gegen Schweden in letzter Minute Charakter, aber die Truppe von Trainer Joachim Löw ist meilenweit von einer Form entfernt, die einen klaren Erfolg gegen die Asiaten garantiert.
Es gibt noch keinen Grund, dass die Deutschen jetzt schon euphorisch für das Achtelfinale planen können. Die Schweden wehrten sich zwar tapfer, waren aber spielerisch zu limitiert, ein zu schwacher Gegner. Und dennoch fand der Weltmeister kaum Mittel, um die biederen Skandinavier schlecht aussehen zu lassen. Und wenn der Weltmeister den geringsten Gegenwind verspürt, verliert er seine Stabilität, die ihn noch vor vier Jahren auszeichnete und bis zum Titel führte.
Aber ein WM-Achtelfinale ohne Deutschland wäre kein richtiges Achtelfinale. So weit wird es nicht kommen. Der Weltmeister kann seinen Titel noch immer verteidigen, weil auch Spanien, Brasilien oder Frankreich bisher hinter den Erwartungen blieben.