Blühende Titanwurz lockt Besucher
Das Naturereignis findet im Schnitt nur alle sieben Jahre statt.
Ein außergewöhnliches Naturschauspiel lockte in der Nacht auf Mittwoch Tausende Besucher in die Stuttgarter Wilhelma: Die Titanwurz blühte. „Es freut uns ungemein, dass die Menschen sich auch für so ein ruhiges Erlebnis der Pflanzenwelt begeistern können und sogar mit wenigen Stunden Vorwarnung auf den Weg machen“, sagte Björn Schäfer, Leiter des Fachbereichs Botanik. Die Wilhelmina konnte die Blüte erst im Lauf des Dienstags ankündigen.
Die Pflanze stammt von der indonesischen Insel Sumatra und blüht im Schnitt nur alle sieben Jahre. Besucher standen bis ein Uhr nachts Schlange, um einen Blick auf „Alberich“zu werfen. Auf diesen Namen hatte die Wilhelma die Pflanze wegen ihres eher kleinen Wuchses getauft – als Anspielung auf den Zwergenkönig der germanischen Mythologie. Die Pflanze wurde nur 1,25 Meter groß – üblich ist laut Wilhelma die doppelte Größe.
Spannend war für die Botaniker auch die Messung, wie sehr sich der Kolben aufheizt, um den Eindruck eines verwesenden Kadavers zu erwecken. So will die Pflanze – in Kombination mit einem modrigen Geruch – Insekten zur Bestäubung anlocken. Bei den Messungen mit einer Wärmebildkamera der Uni Hohenheim zeigten sich Werte bis 40 Grad Celsius. Üblicherweise verwelkt die Pflanze rasch nach der nächtlichen Blüte. Sie stand jedoch auch Mittwoch früh weiterhin aufrecht.