Holländische Grand-Prix-Fans reisen und die Deutschen hadern
So eine in einheitliche Farben getauchte Fangemeinde hat der Formel-1-Zirkus seit den Glanztagen des Deutschen Idols Michael Schumacher nicht mehr erlebt. Schumi und seine Erfolge bei Ferrari hatten eine Karawane von zigtausenden „Rotkäppchen“zu den europäischen Strecken in Bewegung gesetzt. Im Rot des FerrariRennstalls gekleidet bevölkerten sie die Tribünen. Anno 2018 ist Orange die Modefarbe. Die niederländischen Fans des Max Verstappen ziehen ihre Landesfarbe dem Blau des Rennstalls von Red Bull vor. Wie schon am vergangenen Wochenende in Le Castellet ist auch in Spielberg ein großer Bereich der Campingregion nur für Holländer reserviert – und per hoch aufgezogenen Fahnen von der Weite sichtbar. Wer nicht in einem für Niederländer typischen Wohnwagen anreist, kann es sich in Fertigzelten gemütlich machen.
Bei den Deutschen stagniert hingegen die Lage. Die Weltmeister Sebastian Vettel und Nico Rosberg erreichten nie die Popularität eines Michael Schumacher. Aus zwei Rennen pro Jahr wurde alle 24 Monate Hockenheim. Der hochdefizitäre Nürburgring stieg aus. Ab heuer (Renntermin 22. Juli) hätte es in Hockenheim jährlich weitergehen sollen. Aber am Mittwoch wurde entschieden: aus finanziellen Gründen kein Rennen 2019. Wie es danach mit dem GP von Deutschland weitergeht, ist unklar.