Salzburger Nachrichten

Belgien übersprang auch Hürde England

Auch im dritten Gruppenspi­el, beim 1:0 gegen die Engländer, die auf ihren Torjäger verzichtet­en, blieb die belgische Auswahl siegreich.

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Mit einem minimalen Aufwand und ohne seinen Topstar Kevin De Bruyne ist Belgiens „B-Team“als Gruppensie­ger in das WM-Achtelfina­le eingezogen. Die Roten Teufel bezwangen am Donnerstag in Kaliningra­d die ebenfalls runderneue­rten Engländer, die auf ihren Torjäger Harry Kane verzichtet­en, durch den herrlichen Siegtreffe­r von Adnan Januzaj in der 51. Spielminut­e mit 1:0 und treffen mit bisher makelloser Punktbilan­z von neun Zählern im Achtelfina­le nun auf Japan. Die vor dem Duell auch schon klar für das Achtelfina­le qualifizie­rten Three Lions konnten vor 33.973 Zuschauern nicht an die bisher guten Leistungen anknüpfen und müssen sich gegen Kolumbien erheblich steigern, um zum dritten Mal nach 1990 auch das Viertelfin­ale einer Weltmeiste­rschaft zu erreichen.

Wie angekündig­t, nutzten beide Trainer der bereits vor der Partie für das Achtelfina­le qualifizie­rten Teams die Gelegenhei­t, Stammkräft­e zu schonen. Bei den Engländern standen acht neue Profis in der Startelf, bei den Belgiern gar neun. Die Sorge vieler Fans, dass es zu einem ähnlichen Nicht-Angriffspa­kt wie im Spiel der Gruppe C zwischen Frankreich und Dänemark kommen könnte, schien nicht unbegründe­t.

Denn die vielen Änderungen, von der auch die Torjäger Kane (5 WM-Treffer) und Romelu Lukaku (4) betroffen waren, kostete Qualität. Anders als bei ihren bisher überzeugen­den Auftritten drosselten beide Teams im Kampf um den Sieg in der Gruppe G das Tempo auch merklich. Aber von Beginn an war zu erkennen, dass die Belgier etwas zielstrebi­ger Aktionen in der Offensive suchten.

Immerhin deuteten die Belgier dann bei Chancen von Youri Tielemans (6.) und dem Noch-Dortmunder Michy Batshuayi (10.) in den ersten Minuten Torgefahr an. Einen Schuss von Marouane Fellaini (27.) klärte der vom Deutschen Jürgen Klopp beim FC Liverpool trainierte Trent Alexander-Arnold einen Meter vor der Torlinie.

Dass die Partie zusehends verflachte, lag vor allem an den Engländern. Das zuletzt hochgelobt­e Team von Trainer Gareth Southgate erspielte sich lange Zeit keine echte Möglichkei­t. Darauf reagierten vor allem die neutralen Zuschauer im Stadion zur Halbzeit mit einigen Pfiffen.

Doch schon kurz nach Wiederbegi­nn beendete Januzaj die Tristesse auf dem grünen Rasen. Sein sehenswert­er Schuss ins lange Eck bescherte den Belgiern die verdiente Führung und der Partie einen höheren Unterhaltu­ngswert. Es war das erste Länderspie­ltor für den 23 Jah- re alten Angreifer, der einstmals als Leihspiele­r sein Glück bei Borussia Dortmund versucht hatte.

Der Rückstand veranlasst­e die Engländer zu mehr Offensivfu­ßball. In der 66. Minute bot sich die große Chance zum Ausgleich. Nach schönem Zuspiel von Jamie Vardy tauchte Marcus Rashford frei vor Belgiens Torhüter Thibaut Courtois auf, scheiterte aber am belgischen Schlussman­n, der den Ball noch mit den Fingerspit­zen zur Ecke lenken konnte. Doch wirklich zwingend drängte England nicht auf das 1:1. In der Schlusspha­se waren die Belgier dem zweiten Treffer näher. Und Kane blieb auf der Bank.

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BILD: SN/APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSE­V Belgiens Marouane Fellaini sprang nicht nur in dieser Szene höher als Englands Dier.
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