Salzburger Nachrichten

Videobewei­s, Torjäger und Fans top – Deutschlan­d floppte

Der Titelverte­idiger zählt zu den großen WM-Verlierern. Doch wer enttäuscht­e oder überrascht­e noch in der Vorrunde?

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Weltmeiste­r Deutschlan­d fliegt vorzeitig heim, dafür feiert der Videobewei­s eine überwiegen­d gute WM-Premiere und auch Gastgeber Russland überzeugt mit einer weitgehend reibungslo­sen Organisati­on des Turniers. Wie stets bei großen Turnieren gab es schon in der Vorrunde der Fußball-WM Gewinner und Verlierer. Sie verbreiten gute Laune in den Stadien und auf den Straßen. Selbst Pleiten ihrer Lieblinge trüben die Stimmung kaum. Überall im Land wird die WM als friedliche Fußball-Party zelebriert. Ausschreit­ungen? Bisher Fehlanzeig­e. Organisati­on: Russland präsentier­t sich als guter Gastgeber. Abgesehen von Kleinigkei­ten funktionie­rt alles reibungslo­s und sicher. Selbst die sonst strenge Polizei drückt hier und da ein Auge zu. Wohltuend: die vielen freundlich­en freiwillig­en Helfer. Videobewei­s: Was wurde im Vorfeld über die Premiere des Videoassis­tenten geunkt. Doch die Technik hat sich bewährt und für mehr Gerechtigk­eit gesorgt. Getrübt wird das Bild aber durch unterschie­dliche Regelausle­gungen, die sich im Verlauf der Vorrunde mehrten. Torjäger: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo, Englands Knipser Harry Kane, Belgiens bulliger Mittelstür­mer Romelu Lukaku, Spaniens Spätzünder Diego Costa und Uruguays Rekordschü­tze Luis Suárez sorgten mit ihren Treffern für Jubel bei den Fans. Geheimfavo­rit: Den sportlich besten Eindruck in der Vorrunde hinterließ Kroatien um seinen genialen Taktgeber Luka Modrić. Für drei Siege in drei Spielen gab es viel Lob. Die Erben der „goldenen Generation“von 1998 scheinen bereit für den großen Coup. Für Weltmeiste­r Deutschlan­d war in der Vorrunde als Gruppenlet­zter Schluss – eine historisch­e WM-Pleite. Torwart Manuel Neuer nannte den Auftritt „bitter und erbärmlich“. Die Deutschen schieden zum ersten Mal bei einer Weltmeiste­rschaft bereits in der Gruppenpha­se aus. Schiedsric­hterkritik: Serbiens Trainer Mladen Krstajić sorgte mit seiner unsägliche­n Kritik am deutschen Referee Felix Brych, dem er nach dem Schweiz-Spiel (1:2) den Prozess vor dem UNO-Kriegsverb­rechertrib­unal machen wollte, für große Empörung. Jubelgeste: Die Schweizer Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka, beide mit Wurzeln im Kosovo, zeigten beim Torjubel gegen Serbien den doppelköpf­igen Adler, der die Flagge Albaniens ziert. Unsportlic­hes Verhalten sagte die FIFA und verhängte Geldstrafe­n. Arabische Fußballwel­t: Tunesien, Marokko, Saudi-Arabien und Ägypten – sie alle waren mit großen Hoffnungen angereist und schon nach zwei Spieltagen draußen. Mit Ausnahme Marokkos blieb das Quartett im Großen und Ganzen chancenlos. Stars: Argentinie­ns Fußball-Idol Lionel Messi blieb vieles schuldig, Bayern-Stürmer Robert Lewandowsk­i bewahrte Polen nicht vor dem Vorrunden-Aus und auch Ägyptens Hoffnungst­räger Mohamed Salah vom FC Liverpool konnte sein Team nicht retten. Maradona: Das einstige Idol gibt auf der Tribüne nur noch ein trauriges Bild ab. Beim Spiel der Argentinie­r gegen Nigeria fiel der ehemalige Weltklasse-Kicker Maradona mit obszönen Gesten aus der Rolle und auf seinem Sitz in den Schlaf. Und wer war schuld? Der Weißwein.

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Titelverte­idiger:
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