12 Stunden Arbeit pro Tag?
Die Diskussion über den 12Stunden-Arbeitstag wird immer härter. Arbeiterkammer und Gewerkschaft protestieren lautstark, sie hoffen damit Klientel zurückzugewinnen, das sie verloren haben. Peter Dertnig zeigt am Beispiel seines eigenen Betriebes, warum eine gesetzliche Verankerung zur Entbürokratisierung beiträgt.
Sein Betrieb hat 160 Mitarbeiter und diese würden den 12Stunden-Arbeitstag begrüßen. Sein Unternehmen hat einen Betriebsrat und auch dieser versteht die Aktion der Gewerkschaft nicht. Nachdem die Funktion des Betriebsrates nächstes Jahr ausläuft und der jetzige nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung steht, wird es schwierig werden, einen neuen Betriebsrat zu wählen, da sich unter den Mitarbeitern keiner findet, der diese Funktion übernehmen will. Schuld daran sind – laut Aussage seiner Mitarbeiter – solche Aktionen, die zur Entmündigung der Arbeitnehmer führen.
Dass die Industrie an der gegenwärtigen Diskussion kaum teilnimmt, so Dertnig, ist verständlich, da sich in großen Industriebetrieben mit Betriebsvereinbarungen die meist eher starren Produktionsabläufe gut planen lassen. Er hoffe nun, dass der Initiativantrag der Regierung ohne viele Abstriche beschlossen wird. Er hilft dem Arbeitgeber, aber noch viel mehr dem Arbeitnehmer.