Gneis kann endlich ein Stadtteil werden
Es ist wunderbar, dass gebaut wird! Wo, wenn nicht nahe der einzigen durchgehenden Straße in Richtung Stadt? Besteht damit nicht auch die Möglichkeit, fehlende Infrastruktur einzufordern? Gneiserinnen und Gneiser sind eingeladen, ein Bauprojekt mitzugestalten, das ist zeitgemäß. Gehen wir endlich ab von der „gebetsmühlenartigen“Ansage, jedes Grünland müsse geschützt werden. Wiesen haben ihren besonderen Wert, stimmt, aber auch um den Preis, dass Bauland in Gneis inzwischen unerschwinglich ist, dass Gneis immer mehr zu einer Seniorengegend wird, dass sich nur mehr Privilegierte hier niederlassen. Welche Jungfamilie kann sich hier eine Wohnung leisten, sofern es überhaupt Wohnungen gibt?
Es gab eine Zeit, da wurden noch Projekte wie in der CarlMaager-Straße, Erich-FriedStraße umgesetzt, ein Siedlungsprojekt mit kleinen Häusern, von denen heute junge Leute nur träumen können. Ein behutsamer Umgang mit Grünland ist für die Entwicklung einer Stadt fraglos wichtig. Deshalb ist Wohnungsbau effektiv und lässt auf wenig Platz viel Raum entstehen. Es wird Zeit, dass dies auch in Gneis, wo es noch so viel Platz innerhalb der Stadt gibt, möglich wird.
Sorgsam und passend zu den Gegebenheiten in unserer Gegend soll Wohnraumschaffung stattfinden. Es muss wohl niemand Sorge haben, dass Downtown-Süd entstehen wird. Es kann nicht Politik eines entwicklungsfähigen Stadtteils sein, grundsätzlich Veränderung und Erneuerung zulasten anderer zu verhindern und das unter dem Deckmantel, den Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen, das ist unfair.
Wie lange gibt es in Gneis überhaupt noch Kinder? Dafür haben wir Schafweiden, Hundewiesen, Bauernwiesen, kaum Infrastruktur, keine Volksschule, einen kleinen Kindergarten der Pfarre, ein paar wenige Geschäfte, Arztpraxen (vor allem in Wohnanlagen untergebracht). Für mehr müssen wir auspendeln. Als „Ureinwohnerin“freue ich mich, wenn Gneis endlich ein Stadtteil wird! Gerlinde Lindner-Schellander 5020 Salzburg