Mehr Kosten für die gleiche Leistung? Das darf nicht sein
Berufstätige Eltern kleiner Kinder sind auf eine gute Betreuung angewiesen. Krabbelgruppenplätze für Kinder unter drei Jahren kosten in der Stadt Salzburg im Schnitt drei Mal so viel wie in den Landbezirken. Dort betreiben die Gemeinden die Einrichtungen selbst oder stellen den Privaten Räume zur Verfügung.
Aus Sicht der Eltern ist daher die Nachricht erfreulich, dass die Stadt ab 2019 öffentliche Plätze für die Kleinsten schaffen wird, die sich auch Normalverdiener leisten können. 200 Euro pro Monat für den Ganztagsplatz sind zwar keine Kleinigkeit, aber beträchtlich weniger als die 385 Euro, die Mütter und Väter derzeit im Schnitt in privaten Einrichtungen bezahlen – ohne Essen wohlgemerkt.
Die privaten Betreiber geraten durch den Vorstoß der SPÖ aber in die Bredouille. Nicht sofort. Aber mit jeder neuen öffentlichen Krabbelstube wird der Druck auf die Privaten und wohl auch der Ärger der Eltern steigen, die keinen Platz ergattern. Wie soll man ihnen erklären, dass sie für die gleiche Leistung woanders das Doppelte bezahlen müssen?
Vor Jahren wurde ausgerechnet in der damals noch sozialdemokratisch geführten Landeshauptstadt die Betreuung der Kleinsten ausgelagert. Steigt die Stadt nun ein, muss sie den Privaten unter die Arme greifen.