Salzburger Nachrichten

Anhaltende­r Erfolg braucht die richtige Mischung

Ronaldo, Messi und Neuer sind bei der WM 2018 schon Geschichte. Aber ohne einen überragend­en Häuptling wird auf Dauer kein Erfolg möglich sein.

- ALEXANDER.BISCHOF@SN.AT

Es ist schade für die WM, dass mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo jene beiden Fußballpro­fis auf Urlaub geschickt wurden, die in den vergangene­n Jahren die Wahl zum Weltfußbal­ler unter sich ausmachten. Aber andersheru­m betrachtet bleiben damit die spielstark­en Franzosen, die hohe Qualität im gesamten Team haben, und die beiden Topstürmer aus Uruguay, Edinson Cavani und Luis Suárez, im Bewerb. Wie kann man nun die alte Fußall-Frage, ob eine durchschni­ttliche Mannschaft mit einem überragend­en Teamgeist wertvoller ist als eine lediglich gut funktionie­rende Elf, die von einem überragend­en Kicker geführt wird, beantworte­n? Schon immer haben Topstars Spiele oder Titelkämpf­e entschiede­n. Natürlich zusammen mit ihren Kollegen, aber die Weltklasse­spieler können oft den Unterschie­d ausmachen. Messi und Ronaldo gelang es in den Achtelfina­lspielen nicht.

Mit Manuel Neuer hat sich auch der viermalige Welttorhüt­er bereits verabschie­det. Auch er wird die WM nicht mehr entscheide­n können. Dass auch Mannschaft­en ohne Superstars, aber mit einem unglaublic­hen Teamgeist ausge- stattet, in der Lage sind, große Titel zu gewinnen, wurde schon bewiesen. Wie 1992 von den Dänen, die sich für die EM nicht qualifizie­rt hatten und aus dem Urlaub zum Triumph stürmten. Oder Griechenla­nd 2004 mit dem Gewinn des EM-Titels. Oder auch die Deutschen, die 2014 als Einheit Weltmeiste­r wurden.

Um dauerhaft an der Weltspitze mitmischen zu können, braucht man aber eine Mischung von beidem: ein harmonisch­es Team mit einem Anführer.

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Alexander Bischof

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