Stars, Sternchen und Legenden
Auf dem Red Bull Ring gesehen zu werden gehörte heuer wieder zum guten Ton. Österreichs unverwüstliche Stars Niki Lauda, Franz Klammer und Gerhard Berger drehten flotte Runden.
Zum zweiten Mal besuchte Ex-F1Zampano Bernie Ecclestone (87) den österreichischen GP als „Tourist“. Der Unterschied zu früher: locker statt gestresst, freundlich und – ein Novum für alle Fans – Autogramme schreibend in der Fanzone unterwegs! Ecclestone wurde von den Fans stürmisch begrüßt. Ein älterer Grand-Prix-Tiger rief: „Bernie, Bernie, ein Autogramm bitte, bitte, ich habe in meinem Leben schon so viel Geld für dich ausgegeben.“Auch er bekam die Unterschrift. „Ich bin immer gern nach Österreich gekommen und jetzt besonders. Ich liebe das Land, die Leute und alles, was hier in Spielberg geboten wird. Es ist gut, euch alle wiederzusehen“, sagte „Big Bernie“, nun bärtig, den SN.
In die Fanzone integriert wurde heuer die Bühne für das Ö3-Konzert – ein Volltreffer. Riesenapplaus, als Gert Steinbäcker von STS seinen Mitstreiter Schiffkowitz als Überraschungsgast auf die Bühne bat und dieser „Fürstenfeld“anstimmte. Mit den Chartstürmern Pizzera & Jaus weckte Steinbäcker mit „Kalt und kälter“viele Emotionen.
Auch wenn sein DTM-Mercedes heuer nicht mehr in Rosarot leuchtet, gab es zwischen Österreichs Jungstar Lucas Auer und Force-India-Sponsor Andreas Weißenbacher eine herzliche Umarmung. Die Gerüchte um einen Verkauf des Formel-1-Teams und einen „Einstieg“von Weißenbachers Firma BWT zerstreute der Salzburger in launigen Worten: „Was soll der Post-Andi aus Hintersee mit einem Formel-1-Team?“Viel ernster war die Miene Auers bei einem Gespräch mit Onkel und DTM-Boss Gerhard Berger.
Berger und die anderen „Oldies“der Legendenparade mit Autos aus der deutschen Rennsportmeisterschaft der 1970er- und 1980er-Jahre (Hans Stuck, Jochen Mass, Dieter Quester, Franz Klammer, Niki Lauda) wurden um Autogramme bestürmt. Großen Zulauf hatten auch Volks-Rocker Andreas Gabalier (diesmal ohne die Hymne zu singen) und die Stars aus dem Winter, von Marcel Hirscher bis Thomas Dreßen und Gregor Schlierenzauer. Die größte Entourage (in Uniform) hatte Innenminister Herbert Kickl.
Der Prager Tomas Hertl, einer der gefragtesten Jungstars der NHL, erlebte sein zweites Formel-1-Rennen. „Ich war voriges Jahr beim ungarischen GP, aber hier bekam ich eine Insider-Tour hinter die Kulissen“, sagte der 24-jährige Flügel der San José Sharks, der seit über einem Jahr zur Red-Bull-Athletenfamilie gehört. Sein Vertrag in Kalifornien soll demnächst verlängert werden. Von den drei Österreichern in der NHL hat er den meisten Kontakt mit Thomas Vanek (der übrigens zu Detroit zurückkehren wird), „denn mit ihm kann ich mich in Tschechisch unterhalten“.