„Kann Lainer-Transfer nicht verantworten“
Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund will den von Neapels Starcoach Carlo Ancelotti umworbenen Stefan Lainer nicht ziehen lassen.
SALZBURG. Fußballmeister Red Bull Salzburg hat seine Zelte seit Samstag in Bramberg im Oberpinzgau aufgeschlagen. Im einwöchigen Trainingslager arbeiten die Bullen vorwiegend an ihrer Fitness und absolvieren darüber hinaus zwei Testspiele, gegen den russischen Club FK Ufa (Mittwoch, 18.30 Uhr) und den tschechischen Erstligisten Jablonec (Samstag, 16 Uhr).
Gestern, Sonntag, rückten auch die Salzburger Nationalteamspieler ins Trainingscamp ein, darunter Stefan Lainer. Der vom italienischen Vizemeister SSC Napoli umworbene Außenverteidiger wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der kommenden Saison seine Flankenläufe im Trikot von Red Bull Salzburg absolvieren. Christoph Freund, der Sportdirektor der Bullen, bestätigte eine diesbezügliche SN-Anfrage: „Sportlich kann ich einen Transfer von Stefan Lainer nicht verantworten.“Ihm sei klar, dass hier verschiedene Interessen zusammenkommen und sich für Lainer eine vielleicht einmalige Chance in seiner Karriere bietet, allerdings sei das auch für Salzburg eine „spezielle Situation“und es gehe darüber hinaus um eine „spezielle Position“. „Für uns ist es quasi unmöglich, einen adäquaten Ersatz für Stefan zu finden. Er ist schon lange bei uns und in dieser Zeit zu einem sehr wichtigen Spieler gereift“, sagte Sportdirektor Freund über den kampfstarken Rechtsverteidiger, der sich auch immer wieder gefährlich ins Offensivspiel der Bullen einbringt.
Ein ähnliches Machtwort wie bei der Personalie Stefan Lainer hatte Freund bereits bei Amadou Haidara und Diadie Samassekou gesprochen. Beide hätte Ralf Rangnick gern zu RB Leipzig in die deutsche Bundesliga geholt, beide sind letztlich in Salzburg geblieben.
Endgültig fixiert wurde indessen der Transfer von Valon Berisha zu Lazio Rom. Der Mittelfeldspieler, der für Österreichs Serienmeister seit 2012 insgesamt 233 Pflichtspiele absolviert hat und dabei 45 Tore erzielte, unterschrieb beim Tabel- lenfünften der Serie A einen Fünfjahresvertrag. Salzburg kassiert für den Berisha-Transfer die in Form einer Ausstiegsklausel festgeschriebene Ablösesumme von kolportierten 7,5 Millionen Euro.
Aufgelöst wurde der Vertrag mit Verteidiger Stefan Stangl, der bei Red Bull Salzburg nie richtig Fuß fassen konnte, zuletzt an Austria Wien verliehen war und nun bei seinem Stammverein Sturm Graz landen könnte. Stürmer Marco Djuricin wechselt fix zu Grasshoppers Zürich. Der 21-jährige Ghanaer David Atanga, zuletzt an den SKN St. Pölten verliehen, unterschrieb beim deutschen Zweitligisten Greuther Fürth einen Leihvertrag über eine Saison. Und Carlos Coronel, Salzburgs Torhüter Nummer drei hinter Alex Walke und Cican Stankovic, absolviert derzeit ein Probetraining beim FC Luzern.
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Verbleib von Innenverteidiger Duje Caleta-Car. Für den Kroaten gibt es mehrere Interessenten, bestätigte Sportdirektor Freund, darunter der FC Sevilla.