Weiter Suche nach Brandleger
Ein Bausachverständiger soll in dieser Woche in einem Gutachten klären, ob das ausgebrannte Gut Guggenthal in Koppl noch zu erhalten ist oder doch abgerissen werden muss.
Bauzäune und Absperrbänder säumen seit Tagen das ausgebrannte Gut Guggenthal in Koppl. Immer wieder bleiben Ausflügler am Fuße des Gaisbergs stehen, um die Brandruine aus der Nähe zu betrachten. Manche zeigen sich erschrocken vom Ausmaß des Schadens, der durch die Flammen, die vor einer Woche stundenlang in diesem verlassenen und denkmalgeschützten Anwesen wüteten, entstand. „Da wird man wohl nicht mehr viel retten können“, sagten manche Kiebitze bei einem SNLokalaugenschein am Wochenende. „Werden wohl nächtliche Besucher gewesen sein, die sich hier ausgetobt haben“, mutmaßten andere und zeigten auf die zahlreichen Graffiti an den gelben Gebäudemauern sowie auf aufgebrochene Holzverschläge an früheren Eingangstüren. „Noch ist die Brandursache nicht klar“, bestätigte am Sonn- tag der Brandsachverständige Walter Kittl den SN. Man werde bis Mitte dieser Woche zuwarten, bis eine Baufirma im vermuteten Bereich des Brandausbruchs den Schutt weggeräumt habe. „Wir werden weitersuchen, um den Auslöser für das Feuer zu finden“, so Kittl. Beispielsweise könnte ein Müllsack angezündet worden sein, heiße Asche oder glimmende Zigaretten den Brand ausgelöst haben. Auch eine vorsätzliche Brandlegung könne nicht ausgeschlossen werden. Definitiv ausgeschlossen werden könne jedoch eine technische Ursache, da sich kein Strom im leeren Anwesen befindet.
Wie berichtet, haben sich nach dem Brand Zeugen gemeldet, die wenige Stunden vor dem Ausbruch mehrere Personen wahrgenommen haben wollen, die sich in dem Gebäude aufgehalten haben sollen. Zudem gebe es Indizien, dass in der Vergangenheit in dem verlassenen Gut Trinkpartys abgehalten worden seien.
„In den kommenden Tagen erwarten wir jetzt das Gutachten eines Bausachverständigen, das klären soll, ob das Anwesen noch zu erhalten ist oder ob es in Absprache mit dem Denkmalamt zu einem Abriss kommt“, sagte Walter Kittl. Man werde jedenfalls noch vor einem möglichen Abriss alles unternehmen, um die Brandursache herauszufinden, so der Sachverständige.
Wie es mit dem Gut Guggenthal weitergeht, erscheint ebenso unklar. Das Anwesen gehört drei Teilhabern, die schon vor dem Brand konkrete Pläne für die Zukunft geschmiedet hatten. So soll aus dem ausgebrannten Brauereigebäude, das 1916 stillgelegt worden war, ein Wohnprojekt, auch mit betreubarem Wohnen, entstehen. Dafür habe es bereits Investoren gegeben, wurde von einem der Teilhaber versichert.
„Wir suchen weiter nach der Brandursache in Guggenthal.“