Salzburger Nachrichten

Fahrdienst­anbieter setzen aufs Rad

Uber und Lyft kaufen Leihrad-Anbieter, um sich breiter aufzustell­en.

- SN, APA

Die Fahrdienst­vermittler Uber und Lyft sind jetzt auch Konkurrent­en im Geschäft mit Leihfahrrä­dern. Lyft kauft die Firma Motivate, die rund 30.000 Fahrräder in acht US-Städten hat. Der Preis liegt dem „Wall Street Journal“zufolge bei 250 Mill. Dollar. Uber hatte im Frühjahr das Start-up Jump gekauft, bei dem man Elektrofah­rräder mieten kann. Die orangefarb­enen E-Bikes von Jump sollen bald auch in Berlin fahren.

Motivate betreibt unter anderem die Citi-Bike-Leihräder in New York und Fords Go-Bike-Service in San Francisco. Laut Lyft wurden im vergangene­n Jahr mit Motivate rund 80 Prozent aller Fahrten mit Leihrädern in den USA gemacht. Hinter den Zukäufen steht der Plan, mehr als nur Fahrdienst­e mit dem Auto anzubieten. So will Uber zur App werden, über die Nutzer den Weg mit allen möglichen Fortbewegu­ngsmitteln planen können, zum Beispiel auch mit dem öffentlich­en Nahverkehr. Fährt man Bus, würde Uber zwar nichts verdienen – hofft aber, sich so fest im Alltag der Nutzer verankern zu kön- nen. Motivate habe im vergangene­n Jahr rund 100 Millionen Dollar Umsatz erwirtscha­ftet, berichtete das „Wall Street Journal“. Rund die Hälfte davon sei aus Sponsorend­eals gekommen, bei denen Firmen ihre Logos auf die Fahrräder bringen. Um nicht rund 600 Mitarbeite­r von Motivate übernehmen zu müssen, die von einer Gewerkscha­ft vertreten werden, bleiben Aufgaben wie Wartung bei einer eigenständ­igen Firma, die den alten Namen behält. Lyft ist bisher nur in den USA und Kanada aktiv, während Uber weltweit agiert.

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