Mit einem abgefälschten Schuss ins Glück
Schweden setzte sich nach einem Spiel auf mäßigem Niveau 1:0 gegen die Schweiz durch.
Der Mann, der das schwedische Mittsommermärchen weiter geschrieben hatte, kam erst zwei Stunden nach Schlusspfiff in die Interviewzone. Sichtlich stolz und glücklich, doch eine gute Nachricht für seinen Club RB Leipzig hatte Emil Forsberg nicht mit im Gepäck. „Ich habe keine Antwort darauf. Ich habe den Fokus voll auf das Turnier gelegt“, sagte der Torschütze zum 1:0 (0:0) im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz auf die Frage, ob er auch in der kommenden Saison für Leipzig in der deutschen Bundesliga spiele: „Das zu interpretieren ist ihre Sache.“
Sollte der schwedische Matchwinner die Sachsen verlassen, dürf- te er am Dienstag zumindest nochmal ein gutes Stück teurer geworden sein. Denn mit seinem durch das Bein von Manuel Akanji abgefälschten Schuss, der zum 1:0 führte, hat Forsberg die Skandinavier erstmals seit 24 Jahren wieder in ein WM-Viertelfinale geführt. Sogar der Traum vom zweiten Finaleinzug nach dem Heimturnier 1958 lebt beim Sieger der deutschen Vorrundengruppe nun. Und das ausgerechnet im ersten Turnier nach der Ära von Zlatan Ibrahimovic.
„Zlatan hat sich noch nicht gemeldet“, sagte Forsberg. „Aber das wird er sicher noch tun.“Er selbst wusste kaum, wohin mit seiner Freude: „Ich spiele für Schweden bei einer WM, ich habe ein Tor geschossen, wir stehen im Viertelfinale. Von alldem habe ich geträumt. Ich erlebe gerade einen Traum nach dem anderen.“In der Runde der letzten Acht treffen die Schweden am kommenden Samstag (16 Uhr) in Samara auf England. In einer insgesamt schwachen und wenig unterhaltsamen Partie hatten die sonst auf Defensive be- dachten Schweden es mit Pressing versucht, um die Unsicherheit der Schweizer wegen der Gelbsperren der Stammkräfte Stephan Lichtsteiner und Fabian Schär auszunutzen. Die Überfall-Taktik brachte vorerst noch keinen Erfolg – bis Forsberg glücklich zum 1:0 traf. Auch die letzte Großchance hatte Schweden. Nach einem Torraub-Foul von Michael Lang an Martin Olsson, für das der Schweizer in der 94. Minute die Rote Karte sah, vergab Toivonen einen Freistoß (97.). Schiedsrichter Damir Skomina hatte zunächst auf Elfmeter entschieden, diese Entscheidung nach Studium der TVBilder aber auf Freistoß an der Strafraumgrenze geändert.
„Von alldem habe ich geträumt.“Emil Forsberg, Schwedens Torschütze