Ein Trio für die harten Stunden auf dem Rad
Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger und Michael Gogl sind mittendrin statt nur dabei: Sie sollen ihren Kapitänen bei der Tour helfen.
SALZBURG. „Allzweckwaffe“, EdelDomestik, Helfer: Für die drei nominierten Österreicher Michael Gogl, Lukas Pöstlberger und Gregor Mühlberger beginnt am kommenden Samstag die Tour de France aus einem ganz besonderen Blickwinkel: Sie sollen ihren jeweiligen Teamkapitänen zu Topplatzierungen verhelfen und im Fall des Falles auf eigene Faust angreifen dürfen.
Als „Allzweckwaffe“bezeichnet Bora-Sportchef Ralf Scherzer den Oberösterreicher Lukas Pöstlberger. Nach einem Frühjahr voller Probleme und Erkrankungen, die ihn auch den Start beim Giro gekostet haben, ist Pöstlberger fast auf den Punkt in Topform gekommen, wie er am Sonntag mit dem Sieg bei der heimischen Staatsmeisterschaft bewiesen hat. „Er ist ein Allrounder, er soll die Sprints für Peter Sagan vorbereiten, er soll sich um unseren zweiten Kapitän Rafał Maj- ka kümmern und er hat auch schon bewiesen, dass er Rennen gewinnen kann. Das heißt: Wenn es sich aus dem Rennverlauf ergibt, soll er auch seine Chance nutzen.“Zur Erinnerung: Im Vorjahr hat Pöstlberger beim Giro die erste Etappe gewonnen und damit sensationell das Führungstrikot nach Tag eins getragen. Pöstlberger freut sich auf seine Tour-Premiere: „Das wird sicher ein unvergessliches Erlebnis. Ich freue mich und habe Respekt zugleich.“
Im Vergleich dazu sind die Aufgaben seines engeren Landsmanns Gregor Mühlberger beim bayerischen Profi-Team Bora überschaubar: Er soll Rafał Majka über die Berge begleiten und ihm damit zu einem möglichen Spitzenplatz im Gesamtklassement verhelfen. „Wobei er auch ein Mann ist, der seine Chance suchen wird.“
Der dritte heimische Profi, der am kommenden Samstag den Start der 105. Auflage der Tour auf der Atlantikinsel Noirmoutier bestreiten wird, heißt Michael Gogl. Der erlebte bei seiner Tour-Premiere im Vorjahr schmerzhafte Höhen und Tiefen: Gogl kämpfte sich mit Schambeinbruch bis nach Paris. Den Finalort will er auch heuer sehen, bis dahin ist er im Team Trek Edelhelfer des Niederländers Bauke Mollema, der einen Platz im Spitzenfeld als Ziel hat.
Fehlen wird übrigens der österreichische Top-Profi: Patrick Konrad bereitet sich nun mit einem Höhentrainingslager in Lienz auf seinen Saison-Höhepunkt Rad-WM in Innsbruck (22. bis 30. September) vor, wird daher weder Tour noch Vuelta bestreiten und erst im August bei der Polen-Rundfahrt einsteigen.
Tour de France