Die Häuser einer Pinzgauer Familie liegen in Trümmern
Dramatischer Großbrand mit Folgen: Die beiden Wohnhäuser in St. Martin bei Lofer wurden schwer beschädigt und müssen wohl abgerissen werden. Die Brandursache bleibt vorerst unklar.
ST. MARTIN. Leichter Brandgeruch war auch am Tag danach im Ortszentrum von St. Martin in Lofer wahrzunehmen. Am späten Montagabend brannten die beiden Wohnhäuser einer Familie. Am Dienstag zeigte sich das gesamte Ausmaß des Großbrands: „Das Haus können wir nur noch abreißen“, sagt Besitzer Peter Schmiderer. Der Dachstuhl und das Obergeschoß seines Hauses Oktavia, das mehrere Ferienwohnungen beherbergt, fielen den Flammen zum Opfer. „Und was nicht abgebrannt ist, ist vom Löschwasser ersoffen“, sagt Schmiderer. Auch das Nachbarhaus seines Sohnes wurde schwer beschädigt.
Brandermittler machten sich Dienstagvormittag ein Bild vom Unglücksort. Die genaue Ursache für das Feuer ist noch unbekannt. Klar ist jedoch, dass das Feuer im Haus Oktavia ausgebrochen ist und dann auf das nur wenige Meter entfernte Nachbarhaus übergegriffen hat. Brandstiftung schließt die Polizei jedenfalls aus. „Ein Spürhund hat keinerlei Spuren von Brandbeschleunigern finden können“, sagt Polizeisprecherin Irene Stauffer.
150 Feuerwehrleute bekämpften den Brand bis am späten Montagabend. Alarmstufe 3 wurde ausgelöst, insgesamt acht Feuerwehren waren im Einsatz. „Die Rauchentwicklung war riesig. Daher waren sehr viele Atemschutztrupps nötig“, sagt der St. Martiner Ortsfeuerwehrkommandant Hannes Meindl. Über dem ganzen Ort hingen dichte Rauchschwaden, sie waren kilometerweit im Saalachtal zu sehen. Für den derartig heftigen Rauch waren Isoliermaterialien unter dem Dach verantwortlich. Die Bürger des Orts wurden daher aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten.
Die Konstruktion des Hauses Oktavia stellte die Feuerwehren vor besondere Herausforderungen. „Es gibt dort viel Holz, das hat leider sehr gut gebrannt“, sagt der Ortsfeuerwehrkommandant. Ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus war daher nicht zu verhindern. „Wir haben alles versucht, aber es war nicht zu retten.“Weitere umliegende Liegenschaften blieben von den Flammen verschont.
Die Blechdächer der beiden Häuser sorgten für weitere Probleme: Ein Lkw-Kran musste das Dach des Hauses Oktavia anheben, um die darunterliegenden Glutnester löschen zu können. Gegen 22 Uhr konnte „Brand aus“vermeldet werden. Die Florianijünger hielten bis Dienstagmorgen Brandwache. „Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Abendstunden“, sagt Meindl.
Die Feriengäste des Hauses Oktavia kamen in Ersatzquartieren unter. „Andere fahren heim, die haben ihre Habseligkeiten verloren“, sagt Schmiderer. Die Familie selbst kommt vorerst bei Verwandten unter: „Es ist bitter. Das Haus wurde zwar 1931 erbaut, aber wir haben es gerade erst renovieren lassen.“
„ Wir haben alles versucht, aber das Haus war nicht zu retten.“Hannes Meindl, Feuerwehr