Tanzschule Seifert verliert Saal an Magistrat
„Dancing Star Bar“im 6. Stock des Kieselgebäudes schließt Ende Juli. Stattdessen zieht die Stadt ein.
SALZBURG-STADT. Tanzschulbesitzer Niki Seifert ist, gelinde gesagt, nicht erfreut. „Der Magistrat nimmt uns ein Drittel der Fläche weg.“200 m2 im 6. Stock des Kieselgebäudes in der Rainerstraße wurden bisher als „Dancing Star Bar“genutzt. Dort wurden vor allem Jugendkurse angeboten.
Ab August zieht der Magistrat im 6. Stock ein. Die Stadt ist über die Salzburger Immobiliengesellschaft SIG bereits Eigentümerin des 3. und 4. Stockwerks. Es herrsche großer Platzmangel. „Wir haben dem Besitzer gesagt, dass wir Bedarf haben, und er hat uns diese Fläche angeboten“, heißt es im Büro von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Bedarf ange- meldet hat freilich auch Seifert: „Aber wenn man 50 Jahre alt ist, kann man keinen Mietvertrag auf 20 Jahre abschließen.“Diese Version bestätigt auch das Bürgermeisterbüro: „Herr Seifert hat dem Besitzer einen Vertrag auf zehn Jahre angeboten, der Magistrat auf 20 Jahre.“Bei dem Besitzer handelt es sich um Hans Bodner mit seiner Firma Bodner Bau aus Kufstein. Ihm gehören auch die Geschäftsflächen im Erdge- schoß. Im 6. Stock soll künftig das Wohnungsamt des Magistrats einziehen. Dafür sind Umbauarbeiten notwendig. Über die SIG investiert die Stadt Salzburg 537.000 Euro für die Adaptierung vom Tanzsaal in Büros. Die Leidtragenden in der Tanzschule Seifert sind vor allem die Jugendlichen. „Früher konnten wir die Kurse um 18 Uhr oder 18.30 Uhr anbieten. Wir werden mit den Angeboten für Jugendli- che auf unattraktivere ausweichen müssen.“
Eine der Betroffenen ist die 18jährige Anna Schober aus Henndorf. Sie tanzt seit drei Jahren bei der Tanzschule Seifert und ist bis zu drei Mal pro Woche dort. „Mir ist gesagt worden, dass mein Kurs bis 22 Uhr dauern könnte oder schon um 16 Uhr beginnt. Teilweise habe ich aber bis 17 Uhr Schule. Das wird unattraktiv.“Sie finde die Sache sehr traurig. „Ich denke, da hätte es bessere Lösungen geben können.“
Seifert sagt, der Magistrat hätte andere Büroflächen finden können, „es gibt in Salzburg ja genug davon“. Für die Tanzschule rentiere es sich nicht, andere Flächen anzumieten. „Da müssten wir wieder eine eigene Rezeption und eine Bar einrichten. Das Personal haben wir nicht.“
Jugendliche besuchten hauptsächlich von Oktober bis zur Beginn der Ballsaison Tanzkurse. „Die Erwachsenen kommen das ganze Jahr über.“70 Prozent der Seifert-Kunden sind Erwachsene, 20 Prozent Jugendliche. Zeiten
„Wir müssen auf unattraktivere Kurszeiten ausweichen.“