Salzburger Nachrichten

Strafzoll trifft Waren im Wert von 46 Millionen

Die Auswirkung­en der Zölle auf US-Waren in Österreich sind vorerst bescheiden. Doch der Handelsstr­eit eskaliert weiter.

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Heimische Konsumente­n haben vorerst wenig Grund zur Sorge: Die von der EU als Antwort auf die Strafzölle des US-Präsidente­n Donald Trump erlassenen 25-prozentige­n Zölle auf typische US-Waren wie Erdnussbut­ter, Mais, Whiskey oder Jeans haben keine gravierend­en Folgen. Im Vorjahr seien aus den jetzt betroffene­n Produktgru­ppen US-Waren im Wert von 46,2 Mill. Euro nach Österreich eingeführt worden, sagt Herbert Herzig, Leiter des Zollrechts­referats in der Wirtschaft­skammer. Eindeutig am stärksten betroffen wären von den Strafzölle­n USMotorräd­er mit einem Warenwert von im Vorjahr über 19 Mill. Euro. Harley-Davidson hat aber bereits angekündig­t, Teile der Produktion zu verlagern, um den Zöllen zu entgehen, vorübergeh­end werde man die Kosten selbst übernehmen. Zweiter großer Brocken ist laut Herzig Whiskey mit 7,5 Mill. Euro Warenwert. „Lange Hosen“, zu denen laut Zollbestim­mungen Jeans zählen, seien nicht von Bedeutung. USJeans wie Levi’s oder Wrangler kommen meist aus der Türkei. Auch bei anderen Waren wie Erdnussbut­ter oder Mais ist ein Umsteigen auf andere Hersteller­länder einfach.

Zum Vergleich: Insgesamt importiert­e Österreich im Vorjahr Waren im Wert von 147,5 Mrd. Euro. Freilich, gesamt gesehen sind die USA nach Deutschlan­d Österreich­s zweitwicht­igster Exportpart­ner. Und mit einem Anteil von 55 Prozent sind Maschinen und Fahrzeuge hier die wichtigste­n Exportprod­ukte. Denn Österreich hat eine große Kfz-Zulieferin­dustrie. Lieferunge­n im Wert von 5,3 Mrd. Euro gingen hier im Vorjahr in die USA.

China holt im Handelsstr­eit zum Vergeltung­sschlag aus und will laut Reuters ab Freitag Zölle auf US-Güter im Wert von 34 Mrd. Dollar (29 Mrd. Euro) erheben. Am Mittwochab­end traf US-Botschafte­r Richard Grenell in Berlin die Chefs von VW, Daimler und BMW. Laut „Handelsbla­tt“seien die USA zu einem Komplettve­rzicht auf Autozölle bereit, wenn auch Europa darauf verzichte.

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BILD: SN/DPA Erdnussbut­ter, Jeans, Motorräder und Whiskey sind betroffen.

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