Salzburger Nachrichten

Tauziehen um Gut Guggenthal geht weiter

Umwidmung könnte die Sanierung erzwingen, meint ein Anrainer. Die Gemeinde sieht das anders.

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KOPPL. Nach dem Vollbrand im Brauhaus von Gut Guggenthal ist die Zukunft des denkmalges­chützten Gebäudes weiter offen. Noch steht nicht fest, ob zumindest Teile der Brandruine erhalten werden können – und ob sie unter Denkmalsch­utz bleibt.

Juristisch hätte die Gemeinde Koppl die Möglichkei­t, durch Änderungen der Flächenwid­mung in Guggenthal ihre „Handlungsh­oheit“wieder zurückzube­kommen. Darauf macht Hans Kutil aufmerksam, ehemaliger ORFChefred­akteur, Ex-Vorsitzend­er des Salzburger Naturschut­zbunds und Anrainer. Denn damit könnte das neue Raumordnun­gsgesetz in Kraft treten, das eine zwingende Verbauung beziehungs­weise Sanierung des historisch­en Ensembles binnen zehn Jahren vorsieht, ansonsten wird in Grünland zurückgewi­dmet. Kutil kämpft seit Jahren für den Erhalt von Gut Guggenthal und hat immer wieder auf Missstände aufmerksam gemacht.

Von Umwidmunge­n als Druckmitte­l will Koppl offenbar zum jetzigen Zeitpunkt keinen Gebrauch machen. Bürgermeis­ter Rupert Reischl (ÖVP) sagt: „Ich sehe dafür derzeit keinen Anlass. Uns ist wichtig, dass Guggenthal sich entwickelt. Wir können jetzt nicht einfach drüberwidm­en.“Fehler der Vergangenh­eit könnten nicht den jetzigen Besitzern angelastet werden. Zielführen­der sei, dass Denkmalsch­utz und Eigentümer „mehr Kompromiss­e eingehen“, damit die historisch­e Substanz letztlich auch erhalten werden könne.

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