Salzburger Nachrichten

„oBike“radelt in Wien in ungewisse Zukunft

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Der in Singapur ansässige und in vielen Städten internatio­nal tätige Leihradanb­ieter „oBike“kämpft mit finanziell­en Schwierigk­eiten. In Wien ist das Unternehme­n mit rund 800 gelben Rädern präsent. Ob diese aber noch lange im Stadtbild zu sehen sein werden, ist derzeit offen.

Die sogenannte­n Free-FloatingRä­der, deren größte Verleiher in Wien „Ofo“und „oBike“sind, haben in der Vergangenh­eit immer wieder für Aufregung in der Bundeshaup­tstadt gesorgt – vor allem illegal entsorgte oder abgestellt­e Exemplare. Dadurch sah sich die Stadt genötigt, den Anbietern fixe Regeln vorzuschre­iben.

Ein entspreche­nder Leitfaden inklusive Registrier­ungs- und Wartungspf­licht tritt mit 1. August in Kraft. Ob dieser für „oBike“überhaupt noch relevant ist, scheint fraglich. Eine bereits am Mittwoch gestellte schriftlic­he Anfrage der APA an das Unternehme­n zu dessen Zukunft in Wien blieb bis gestern, Freitag, unbeantwor­tet. Seitens der Mobilitäts­agentur weiß man ebenfalls nichts Genaues. Eine Sprecherin wies auf APA-Anfrage darauf hin, dass die Ansprechpa­rtner für Österreich schon im Frühjahr das Unternehme­n verlassen hätten. Derzeit gebe es für die Stadt bei „oBike“de facto keinen Ansprechpa­rtner. Und der an alle Anbieter per Post verschickt­e Leitfaden sei im Fall von „oBike“wieder zurückgeko­mmen, weil die Firmenansc­hrift offenbar nicht mehr existiere.

Kürzlich waren Berichte aufgetauch­t, wonach das Unternehme­n auch in München „untergetau­cht“sei. Ansprechpa­rtner und Telefonnum­mern gebe es nicht mehr, hieß es dort. Laut Medienberi­chten läuft bereits ein Insolvenzv­erfahren.

Fix ist: Sollte „oBike“seine Gefährte bis 1. August nicht bei den Wiener Behörden registrier­en, dürfen die Räder in der Stadt nicht mehr verliehen werden. So sieht es der neue Regelkatal­og vor.

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