Anif und Grödig einig: Es geht gegen Hallein
Zwei Nachbargemeinden protestieren beim Land gegen weitere Wohnungen und Firmen im Norden von Hallein. Es geht um den Verkehr.
Gemeinsam wehren sich die Nachbargemeinden Anif und Grödig gegen noch mehr Wohnsiedlungen in den Halleiner Stadtteilen Rif und Rehhof sowie gegen weitere Firmenansiedlungen in HalleinNeualm. Die Begründung: Die Verkehrsbelastung sei schon jetzt unzumutbar.
Der Grödiger Ortschef Richard Hemetsberger und seine Anifer Amtskollegin Gabi GehmacherLeitner haben die gemeinsame Resolution ihrer Gemeindevertretungen unterschrieben. Die Entschließung richtet sich an Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), der in der neuen Landesregierung für Raumordnung zuständig ist, und dessen Fachabteilung.
Anif und Grödig sprechen sich gegen weitere Umwidmungen von Flächen aus. Im Raum RifRehhof seien weitere Wohnbauprojekte geplant. Bereits durch die bisherige Erweiterung der Bauflächen auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Hallein habe sich in den letzten Jahren der Umgehungsverkehr sowohl durch Niederalm, Neu-Anif und Anif als auch durch St. Leonhard und den Ort Grödig enorm erhöht. Daraus ziehen Hemetsberger und Gehmacher-Leitner den Schluss: „Wir fordern daher, dass von der Aufsichtsbehörde und dem zuständigen Regierungsmitglied vor Genehmigungen von Umwidmungen ein Verkehrskonzept erstellt wird, welches sicherstellt, dass es durch neue Bauvorhaben oder Betriebserweiterungen bzw. -ansiedlungen zu keinen zusätzlichen Verkehrsbelastungen für Anif und Grödig kommt.“Extra erwähnt sind Bestrebungen der Firma Binderholz, ihren Standort zu reaktivieren bzw. auszubauen.
Sogar über eine neue Salzachbrücke wird in Hallein diskutiert. Halleins Vizebürgermeister Max Klappacher (ÖVP) sagt dazu auf SN-Anfrage, dass weder eine Brücke noch eine Umwidmung des Binder-Industriegebietes in Gewerbegebiet derzeit konkret seien. Es gebe kein großes Wohnbauprojekt, allerdings Baulandwünsche im Zuge der Abänderung des Räumlichen Entwicklungskonzepts.
Klappacher äußert Verständnis für die Nachbargemeinden und beruhigt zugleich: „Für uns ist – und da herrscht politischer Konsens in Hallein – die Linie klar. Das gilt für Rif, Taxach und auch weite Teile von Rehhof: Solang die Probleme Verkehr, fehlende Infrastruktur und Grundwasser/Hochwasserschutz nicht gelöst werden können, stehen wir absolut auf der Bremse.“
„Wir haben eine klare Linie und politischen Konsens.“