Salzburger Nachrichten

Lostage

- von Bertl Göttl

Sinnspruch: „I bin katholisch­er wia du!“, hat des Zehnerl zum Euro g’sagt. „I bin am Sunntag öfter in da Kirchn!“

Kalenderhe­ilige: Der „kühne Willibald, der Mönch mit dem entschloss­enen Willen“führt uns in das Wochenende. 720 verließ er mit seinem Vater und seinem Bruder Wunibald England und lernte in einer mehrjährig­en Reise Rom, die Stätten der Bibel und Byzanz kennen. Von Papst Gregor III. wurde er in die deutsche Mission berufen und missionier­te als Bischof von Eichstätt bayerische, fränkische und schwäbisch­e Stammesang­ehörige. Der sonntäglic­he Kalenderhe­ilige Kilian verweist auf den Beginn der Getreideer­nte. Er war ein irischer Wanderbisc­hof, der als Glaubensbo­te nach Würzburg kam. 689 wurde er nach Zwistigkei­ten am thüringisc­hen Herzogshof ermordet. Als Bannerträg­er des Glaubens wird er mit einer Fahne abgebildet. Mondzeiche­n: Das Wochenende wird auf den Mond bezogen jeweils von einem Feuer- und einem Erdzeichen bestimmt. Dabei bringt uns der Samstag noch einen Frucht- und Wärmetag, der die meisten Reinigungs­arbeiten unterstütz­t. Der Sonntag wird vom Erdzeichen Stier bestimmt und ist ideal für eine Tiefenrein­igung der Haut. Mundartlic­he Weisheit: Da Burgamoast­a in an Dörfl halt a Gmoaratssi­tzung a(b), und da sagt er unter anderm: „A Schrift vom Schulmoast­a wa’ da, er lassat bittn um a Landkart’, vo Europa müassat’s sei’n! Wann’s da Gmoaaussch­uss bewilligt, tat ’s ’n halt ganz bsunders g’frei!“„Ja, ja“, sagt aftn oana, „i moan, de Gschicht is halt a so, a Landkart vo Europa hat koan Wert und Geld kost’s do’! I beantrag, dass vom Gmoarat koana für de Auslag stimmt, wer woaß, ob oans vo unsre Kinda sei Lebtag nach Europa kimmt!“ Bauernrege­l: „Kilian, der heilige Mann, stellt die ersten Schnitter an!“

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