Black and White Together
Gemeinsam stark gegen Ungerechtigkeit
1865 wurde in den USA die Sklaverei aufgehoben, doch gerade im Süden wurde die Rassentrennung in vielen Lebensbereichen aufrechterhalten. In den 1950er- und 1960er-Jahren formierte sich zunehmend gewaltloser Widerstand gegen die Rassengesetze. Bekannt ist die Bürgerrechtlerin Rosa Parks (Bild), die sich 1955 ihren Sitzplatz im Bus aufzugeben weigerte. Auf ihre Verhaftung hin wurden die Busse von Montgomery (Alabama) 381 Tage lang boykottiert, was der Busgesellschaft Einbußen von etwa 65 Prozent bescherte und dazu führte, dass die Rassentrennung („gleich, aber getrennt“) für verfassungswidrig erklärt wurde. „Lyncht sie!“, schrien 1957 weiße Demonstranten neun afroamerikanischen Schülerinnen und Schülern entgegen, die die Central High School in Little Rock, Arkansas, besuchen wollten. Die „Little Rock Nine“gaben nicht auf, obwohl sie von Bundessoldaten geschützt und wochenlang mit einem Armeefahrzeug zur Schule gebracht werden mussten, um die Schule betreten zu können. Drei Jahre später setzten sich in Greensboro (North Carolina) vier schwarze Studenten in einem Lokal an einen für Weiße bestimmten Tresen und wurden nicht bedient. Sie kamen wieder. Und wieder. Weiße Studienkolleginnen schlossen sich ihnen an. Die Sit-in-Bewegung breitete sich rasant über weitere Städte aus. Beschimpfungen und Attacken von Rassisten brachten den Aktivisten Sympathien der Medien und der Öffentlichkeit ein; immer mehr Geschäftsinhaber hoben die Rassentrennung auf. Das neue Motto der Bürgerrechtsbewegung lautete: „Black and White Together.“Alexandra Bleyer