Ruhestand, wohlverdient
Es herrscht gerade eine gewisse Aufregung in Brüsseler EU-Zentralen, das liegt an unseren nordöstlichen Nichtganznachbarn aus Polen. Und zwar: Man überlegt dort, die Höchstrichter früher in Pension zu schicken, mit 65 Jahren. Das wäre, so der Verdacht, für die deutlich rechtslastigen Regenten an der Weichsel sehr praktisch, weil man dann unliebsame, weil weniger rechtslastige Rechtsgelehrte zügig und elegant ins berufliche Nirvana verfrachten könnte. Die Lebensberatungsredaktion empfiehlt auch diese Woche, man möge sich abregen. Und die Vorteile bedenken, die solcherlei Strategie anderswo erbringen könnte. Ein Pensionsantrittsalter von 50 Jahren für heimische ÖGB-Funktionäre – und schon würden jene gerade noch Aufsässigen 16 Stunden pro Tag Tauben füttern, statt gegen den 12-Stunden-Tag zu randalieren. CSU-Chefs: Mit 65 in die Riester-Rente! Und Angela Merkel würde voll innerer Ruhe vor sich hin regieren. Gälte für deutsche Bundestrainer eine obligate Invaliditätsrente ab 55 – wer weiß, ob die germanische Elf mit ihrer Honoratiorentruppe dann nicht weniger alt ausgesehen hätte.