Deutsche „Gigafactory“aus China
Chinesischer CATL-Konzern plant nahe Erfurt eine Batteriezellfabrik.
In Thüringen bahnt sich ein Milliardenprojekt an, das den deutschen Autobauern Antrieb für ihre Elektro-Offensive und dem chinesischen CATL-Konzern ein industrielles Standbein im Herzen Deutschlands bescheren könnte. Wenn heute, Montag, die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen beginnen, soll dabei Medienberichten zufolge der Bau einer Batteriezellfabrik nahe Erfurt verkündet werden: der ersten deutschen „Gigafactory“. Contemporary Amperex Technology (CATL) mit Sitz im chinesischen Ningde könnte damit eine Rolle ausfüllen, auf die deutsche Hersteller bisher verzichtet haben. Bei Elektroautos sind Batterien das teuerste Bauteil – und gleichzeitig entscheidend für deren Attraktivität.
Gegründet wurde CATL, dessen Chef Zeng Yuqun bereits als chinesische Antwort auf Tesla-Chef Elon Musk bezeichnet wurde, vor gerade einmal sieben Jahren. Als Philosophie gibt der Konzern an, verwurzelt in der chinesischen Kultur ein global führendes, innovatives Technologieunternehmen sein zu wollen, das „exzellente“Beiträge zur Versorgung der Menschheit mit Lösungen für „grüne Energie“liefere.
In Thüringen soll laut Branchenkreisen in der ersten Phase ein Distributionszentrum entstehen, danach erst die eigentliche Produktion. Die Bauzeit soll zwei Jahre betragen, die Fabrik könnte 1500 neue Jobs bringen.