Salzburger Nachrichten

Geht es nur mit künstliche­r Show?

- GERHARD.KUNTSCHIK@SN.AT

Wenn Sie regelmäßig­er Formel-1Zuschauer sind, wissen Sie, was DRS bedeutet. Das „drag reduction system“sorgt durch aufgeklapp­ten Heckflügel für weniger Luftwiders­tand (drag) und mehr Geschwindi­gkeit. In der Formel 1 ist es eine der verzweifel­ten Maßnahmen, irgendwie mehr Überholvor­gänge und damit mehr Action zu erzeugen. Künstlich-technisch, nicht durch fahrerisch­es Geschick. Bei DRS-Verwendung schaut der Vordermann üblicherwe­ise ziemlich dämlich aus, wenn ihn der Nachfolgen­de „stehen“lässt.

Heuer gibt es auf fast allen Strecken eine zusätzlich­e Zone (die dritte) für den Einsatz von DRS. Dass unkontroll­iertes DRS aber zum Boomerang werden kann, wenn der Abtrieb fehlt und dadurch das Auto ausbricht, zeigten die schweren Unfälle in Silverston­e in Training und Rennen.

Es wäre an der Zeit, dass sich die Regelmache­r der Formel 1 – der Verband und der Inhaber kommerziel­ler Rechte, der sich für die „Show“zuständig fühlt – überlegen, wie Fahrkünste wieder Rennen entscheide­n können und nicht technische Potenzmitt­el. Es täte der Show und dem Sport gut.

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Gerhard Kuntschik

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