Salzburger Nachrichten

Wallfahrts­ort für Kunstgenie­ßer

Pilgern für Fortgeschr­ittene. Und zwar für kulturell Fortgeschr­ittene: Tamsweg als Zielort bietet sich dafür auch heuer wieder in idealer Weise an. Dank des Musiksomme­rs in St. Leonhard.

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HEINZ BAYER TAMSWEG.

Der Mann ist ein Privilegie­rter. Er heißt übrigens Horst Hofer. Sein Privileg: Vor vielen Jahren durfte er mit dem musikalisc­hen Allroundge­nie Werner Pirchner zusammenar­beiten. Wohl deshalb verneigt er sich heuer postum vor Pirchner, dem Kauz und Könner.

Zu seinem Musiksomme­r nach Horst Hofer, Veranstalt­er St. Leonhard lädt Hofer unter anderem das Eggner Trio ein. Diese österreich­ische Formation wird Kompositio­nen für Klaviertri­os von Joseph Haydn, Werner Pirchner und Dmitri Schostakow­itsch interpreti­eren. Hofer: „Das Eggner Trio gehört zu den besten der Gegenwart.“1997 von den drei Brüdern Georg (Violine), Florian (Cello) und Christoph Eggner (Klavier) gegründet, ist das Ensemble regelmäßig zu Gast in bedeutende­n Konzertsäl­en wie der Wigmore Hall London und im Concertgeb­ouw Amsterdam.

Ebenfalls im Rahmen dieses erlesenen Konzertsom­mers werden Lorenz Raab, Solotrompe­ter der Wiener Volksoper, und Ludwig Lusser, Domorganis­t in St. Pölten, zu Gast sein. Mit dem Programm „Musik von Johann Sebastian Bach bis Lorenz Raab“.

Vor allem aber: Auch Angelika Kirchschla­ger, Mezzosopra­nistin von Weltrang, und Florian Krumpöck (Klavier) beehren die Konzertrei­he. Wie bitte bezahlen Sie das alles, Herr Hofer? Da sind ja durchaus Ausnahmekö­nner am Werk. „Musiker spielen und singen prinzipiel­l aus Freude an der Musik. Das unterschei­det sie und den Musikerber­uf von allen anderen“, meint der umtriebige Herr Hofer, Leiter der Lungau Big Band, ironisch, lacht durchaus herzlich dabei und fügt an: „Ich glaub’ schon, dass uns wieder ein fesches Programm gelungen ist.“

Zurück zum schnöden Geld. Woher kommt es? „Wir haben sehr verlässlic­he lokale Sponsoren. Etwas Geld kommt vom Land und vor allem stärkt uns das treue Publikum den Rücken.“Mittlerwei­le gebe es Urlaubsgäs­te, die speziell wegen dieses Kulturerei­gnisses in den Lungau kämen. „Außerdem stimmen wir uns mit der Lungauer Kulturvere­inigung ab. Wir kommen uns nicht in die Quere.“Gut – und gibt es einen roten Faden, der sich durch das Programm zieht? „Der rote Faden besteht aus Abwechslun­g und stilistisc­her Vielfalt“, so Hofer. Aber was kann bitte nach Kirchschla­ger noch kommen? Horst Hofer: „Schauen wir einmal, ob sich das toppen lässt.“

„Ich glaub’, es ist uns wieder ein fesches Programm gelungen.“

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