Von Pleiten, Pech und Pannen ist keine Rede mehr
Weltmeister Deutschland überstand vier Jahre nach dem Titelgewinn in Brasilien nicht einmal die Vorrunde. Auch der Spieler des Turniers 2014, Lionel Messi, und Manuel Neuer, der bei den Titelkämpfen in Südamerika als bester Torhüter ausgezeichnet worden war, werden in Russland leer ausgehen. Vor den Semifinalspielen ist völlig offen, wer den Goldenen Ball für den besten Spieler des Turniers und wer den Goldenen Handschuh erhält.
Bei den Torhütern zeichnet sich ein Dreikampf ab. Frankreichs Nummer eins Hugo Lloris und Belgiens Schlussmann Thibaut Courtois stehen sich heute im direkten Duell gegenüber. Dass auch der Engländer Jordan Pickford gute Chancen besitzt, den Goldenen Handschuh mit nach Hause zu nehmen, entbehrt nicht einer gewissen Kuriosität. Die englische Keeper fielen bei den vergangenen großen Turnieren meist durch Pleiten, Pech und Pannen auf.
Lloris überzeugt vor allem durch seine solide, ruhige Art zu spielen. Er ist kein Flieger, nicht der Mann, der die große Show zwischen den Pfosten liebt. Das unspektakuläre Spiel kann aber auch Erfolg bringen. Beim 2:0 im Viertelfinale gegen Uruguay hatte aber auch der Kapitän seinen herausragenden Moment, als er mit einem Reflex den Ausgleich verhinderte.
Belgiens Courtois wurde gegen Brasilien zum Matchwinner auf der Linie. Bringt er mit seinen Paraden seine Truppe auch ins Finale, dann wird er sich den Goldenen Handschuh auch anziehen können. „Ich habe schon gezeigt, warum ich hier bin“, sagte der an der Grenze zum Arroganten selbstbewusste Schlussmann.