Video-Referee auch bei der Tour
Immer wieder Debatten: Rad-Rempeleien werden nun genau untersucht.
Peter Sagan ist zurück – und mit ihm auch die hitzigen Diskussionen. War es nun clever oder unfair, die Meinungen über den Sieg des dreimaligen Weltmeisters auf der zweiten Etappe der 105. Tour de France gingen weit auseinander. „Die Rückkehr in sein Königreich“, schrieb etwa das TourOrgan „L’Equipe“am Montag, John Degenkolb war als Leidtragender weniger euphorisch. „Ich hatte zwei Optionen – entweder ich bremse oder ich stürze. Ich entschied mich dafür, nicht mit 56 Stundenkilometern auf den Asphalt zu gehen“, erklärte der Deutsche.
Nicht zuletzt wegen Sagans grenzwertiger Sprints wurde der Videoschiedsrichter bei der Frankreich-Rundfahrt eingeführt. Und so verwunderte es wenig, dass das neue Hilfsmittel auch bei Sagan seine Premiere erlebte. „Sie können mich ja auch wieder rausschmeißen“, meinte Sagan sarkastisch und war sich keiner Schuld bewusst.
Ein Szenario wie 2017 sollte der Tour und Sagan erspart bleiben. Im Vorjahr wurde der Slowake nach einem angeblichen Rempler auf der vierten Etappe in Vittel gegen TourRekordetappensieger Mark Cavendish ausgeschlossen – und erst Monate später durch den Weltverband UCI entlastet. Als Folge daraus wurde in dieser Saison wie im Fußball ein Videoschiedsrichter installiert.
Am Dienstag war der Rad-Referee beim Mannschaftszeitfahren arbeitslos. Sagan musste kämpfen, um das Tempo seiner Bora-Teamkollegen zu halten, und verlor das Gelbe Trikot. Der Rückstand auf das Siegerteam BMC betrug 50 Sekunden. Neuer Führender ist Greg Van Avermaet (BEL), zeitgleich mit BMC-Teamkollege Tejay van Garderen (USA). Der vierfache Toursieger Chris Froome konnte mit seinem Sky-Team viel Zeit gutmachen und liegt auf Rang 18.