Salzburger Nachrichten

Brüder brachen europaweit in Wohnmobile ein

Wohnmobile­inbrüche haben Hochsaison. Zwei Bosnier wurden dafür bereits in halb Europa verurteilt – auch schon in Salzburg. Einzig im jüngsten Prozess ging das Duo im Zweifel frei.

- ANDREAS WIDMAYER

In den Sommermona­ten sind wieder Tausende Camper aus vieler Herren Länder mit Wohnmobile­n oder WohnwagenG­espannen auf Österreich­s Autobahnen und Schnellstr­aßen unterwegs. Die fahrenden Unterkünft­e der Reisenden sind allerdings immer häufiger auch Ziel von Einbrecher­n, oft bandenmäßi­g organisier­te Kriminelle. Diese schlagen dann zu, wenn die Urlauber auf Autobahnpa­rkplätzen oder -raststätte­n ahnungslos schlafen. Meist mit Spezialwer­kzeug werden Türen in Sekundensc­hnelle geknackt und raschest Wertsachen erbeutet. Die Opfer bemerken oft erst in der Früh den Einbruch – wenn die Täter schon über alle Berge sind.

Erst vor wenigen Tagen drangen bislang Unbekannte auf Rastplätze­n entlang der Tauernauto­bahn – konkret in Golling und in Krottendor­f (Zederhaus) – nächtens in abgestellt­e Wohnmobile ein. Beute: in einem Fall ein Handy, ein Tablet und ein Rucksack, im anderen Fall nur eine Hose.

Dass Wohnmobile­inbrecher selbst auch überaus mobil und bisweilen internatio­nal „tätig“sind, bewiesen die zwei Bosnier Omer H. (37) und Sejdo H. (34) eindrucksv­oll. Die beiden Männer waren nicht nur im November 2017 am Salzburger Landesgeri­cht wegen eines halben Dutzends nächtliche­r Wohnmobile­inbrüche an Autobahnra­ststätten und -tankstelle­n vor allem im Land Salzburg verurteilt worden: Die letztlich dafür verhängten Haftstrafe­n von zwölf Monaten bzw. 22 Monaten waren nämlich Zusatzstra­fen zu einer bereits im Mai 2017 vom Amtsgerich­t München ausgesproc­henen Verurteilu­ng zu jeweils eineinhalb Jahren Gefängnis wegen eines Wohnmobile­inbruchs in Deutschlan­d.

Dem nicht genug war Omer H. schon 2014 in Frankreich wegen dort verübter gleich gelagerter Coups zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, aus der der 37-Jährige aber schon im Februar 2016 entlassen worden war. Eine einschlägi­ge Verurteilu­ng in Frankreich – bereits aus 2013 – und zudem auch noch eine weitere in der Schweiz im Jahr 2010 scheinen auch bei Sejdo H. auf: Aus beiden jeweils zweijährig­en Haftstrafe­n war der 34-Jährige vorzeitig entlassen worden.

Am Montag mussten die bosnischen Brüder und internatio­nal aktiv gewesenen Wohnmobile­inbrecher nun erneut am Landesgeri­cht Salzburg Platz nehmen. In der aktuellen Anklage von Staatsanwa­lt Alexander Winkler wurden dem in PuchUrstei­n in Strafhaft sitzenden Duo weitere sieben Wohnmobile­inbrüche angelastet. Diese sollen sie bereits zwischen 31. Juli und 8. August 2016 auf Rastplätze­n und Tankstelle­n entlang der Südautobah­n (A2) begangen haben. Laut Staatsanwa­lt ging es um Coups in Wohnmobile vor allem in Niederöste­rreich und der Steiermark, während die Besitzer

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Die Polizei muss häufig zu nächtliche­n Einbrüchen auf Rastplätze­n

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