Brüder brachen europaweit in Wohnmobile ein
Wohnmobileinbrüche haben Hochsaison. Zwei Bosnier wurden dafür bereits in halb Europa verurteilt – auch schon in Salzburg. Einzig im jüngsten Prozess ging das Duo im Zweifel frei.
In den Sommermonaten sind wieder Tausende Camper aus vieler Herren Länder mit Wohnmobilen oder WohnwagenGespannen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs. Die fahrenden Unterkünfte der Reisenden sind allerdings immer häufiger auch Ziel von Einbrechern, oft bandenmäßig organisierte Kriminelle. Diese schlagen dann zu, wenn die Urlauber auf Autobahnparkplätzen oder -raststätten ahnungslos schlafen. Meist mit Spezialwerkzeug werden Türen in Sekundenschnelle geknackt und raschest Wertsachen erbeutet. Die Opfer bemerken oft erst in der Früh den Einbruch – wenn die Täter schon über alle Berge sind.
Erst vor wenigen Tagen drangen bislang Unbekannte auf Rastplätzen entlang der Tauernautobahn – konkret in Golling und in Krottendorf (Zederhaus) – nächtens in abgestellte Wohnmobile ein. Beute: in einem Fall ein Handy, ein Tablet und ein Rucksack, im anderen Fall nur eine Hose.
Dass Wohnmobileinbrecher selbst auch überaus mobil und bisweilen international „tätig“sind, bewiesen die zwei Bosnier Omer H. (37) und Sejdo H. (34) eindrucksvoll. Die beiden Männer waren nicht nur im November 2017 am Salzburger Landesgericht wegen eines halben Dutzends nächtlicher Wohnmobileinbrüche an Autobahnraststätten und -tankstellen vor allem im Land Salzburg verurteilt worden: Die letztlich dafür verhängten Haftstrafen von zwölf Monaten bzw. 22 Monaten waren nämlich Zusatzstrafen zu einer bereits im Mai 2017 vom Amtsgericht München ausgesprochenen Verurteilung zu jeweils eineinhalb Jahren Gefängnis wegen eines Wohnmobileinbruchs in Deutschland.
Dem nicht genug war Omer H. schon 2014 in Frankreich wegen dort verübter gleich gelagerter Coups zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, aus der der 37-Jährige aber schon im Februar 2016 entlassen worden war. Eine einschlägige Verurteilung in Frankreich – bereits aus 2013 – und zudem auch noch eine weitere in der Schweiz im Jahr 2010 scheinen auch bei Sejdo H. auf: Aus beiden jeweils zweijährigen Haftstrafen war der 34-Jährige vorzeitig entlassen worden.
Am Montag mussten die bosnischen Brüder und international aktiv gewesenen Wohnmobileinbrecher nun erneut am Landesgericht Salzburg Platz nehmen. In der aktuellen Anklage von Staatsanwalt Alexander Winkler wurden dem in PuchUrstein in Strafhaft sitzenden Duo weitere sieben Wohnmobileinbrüche angelastet. Diese sollen sie bereits zwischen 31. Juli und 8. August 2016 auf Rastplätzen und Tankstellen entlang der Südautobahn (A2) begangen haben. Laut Staatsanwalt ging es um Coups in Wohnmobile vor allem in Niederösterreich und der Steiermark, während die Besitzer