Wer setzt sich für die Patienten ein?
Nachdem ich letzten Freitag in den SN über den Rückruf des Blutdrucksenkers „Valsartan“gelesen hatte, informierte ich mich im Internet weiter über Ursachen, Hersteller, bzw. Chargennummern. Da meine Medikamentenpackungen genau diese Chargennummern trugen, führte mich der nächste Weg in die Apotheke. Dort war der Rückruf bekannt, bei Rückgabe erhielt ich die Rezeptgebühr erstattet.
Ich hätte mir erwartet, ein Ersatzmittel zu bekommen, z. B. von Novartis, das nämlich den Wirkstoff in der Schweiz und in Irland herstellen lässt und nicht in China, wie all diese Firmen, deren Produkte nun wegen Verunreinigung mit krebserregenden Stoffen zurückgerufen wurden; nein, es gab kein Ersatzmittel, Apotheker im Wortlaut: „Der Großhandel liefert nicht.“Auf die Frage, was der Patient tun soll, hieß es, das zurückgerufenen Mittel weiter schlucken, dies sei weniger gefährlich als ein Herzinfarkt. Wenn ich das nicht tun wolle, solle ich in einem Krankenhaus nachfragen. Dann wurden noch mein Name und meine Sozialversicherungsnummer in eine Liste, die in der Apotheke auflag, eingetragen – das war’s! Übrigens war ich auf jener Liste der einzige Patient! Nun meine Fragen dazu:
Warum wird so ein Rückruf, von dem Tausende Patienten betroffen sind, nicht in Medien wie „ZiB“kundgetan?
Was geschieht vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen aus?
Wie gedenkt man die Angelegenheit in den Griff zu bekommen?
Warum beziehen wir den Wirkstoff vom chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical, wenn es auch europäische Hersteller gibt?
Wer setzt sich für uns Patienten ein, damit wir Medikamente bekommen, die nicht verunreinigt sind und die nicht kränker machen?
Geht „billig“vor Sicherheit und Gesundheit?
Wer sind die in Österreich Zuständigen bei solchen Problemen? Margit Schandl