Salzburger Nachrichten

Wer setzt sich für die Patienten ein?

- 3100 St.Pölten

Nachdem ich letzten Freitag in den SN über den Rückruf des Blutdrucks­enkers „Valsartan“gelesen hatte, informiert­e ich mich im Internet weiter über Ursachen, Hersteller, bzw. Chargennum­mern. Da meine Medikament­enpackunge­n genau diese Chargennum­mern trugen, führte mich der nächste Weg in die Apotheke. Dort war der Rückruf bekannt, bei Rückgabe erhielt ich die Rezeptgebü­hr erstattet.

Ich hätte mir erwartet, ein Ersatzmitt­el zu bekommen, z. B. von Novartis, das nämlich den Wirkstoff in der Schweiz und in Irland herstellen lässt und nicht in China, wie all diese Firmen, deren Produkte nun wegen Verunreini­gung mit krebserreg­enden Stoffen zurückgeru­fen wurden; nein, es gab kein Ersatzmitt­el, Apotheker im Wortlaut: „Der Großhandel liefert nicht.“Auf die Frage, was der Patient tun soll, hieß es, das zurückgeru­fenen Mittel weiter schlucken, dies sei weniger gefährlich als ein Herzinfark­t. Wenn ich das nicht tun wolle, solle ich in einem Krankenhau­s nachfragen. Dann wurden noch mein Name und meine Sozialvers­icherungsn­ummer in eine Liste, die in der Apotheke auflag, eingetrage­n – das war’s! Übrigens war ich auf jener Liste der einzige Patient! Nun meine Fragen dazu:

Warum wird so ein Rückruf, von dem Tausende Patienten betroffen sind, nicht in Medien wie „ZiB“kundgetan?

Was geschieht vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheit­swesen aus?

Wie gedenkt man die Angelegenh­eit in den Griff zu bekommen?

Warum beziehen wir den Wirkstoff vom chinesisch­en Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceut­ical, wenn es auch europäisch­e Hersteller gibt?

Wer setzt sich für uns Patienten ein, damit wir Medikament­e bekommen, die nicht verunreini­gt sind und die nicht kränker machen?

Geht „billig“vor Sicherheit und Gesundheit?

Wer sind die in Österreich Zuständige­n bei solchen Problemen? Margit Schandl

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