Salzburger Nachrichten

„Man ist mitten im Militär, darauf freue ich mich“

Seit Mittwoch ist klar, wer Salzburgs neuer Militärkom­mandant wird. Anton Waldner ist bereits seit 1984 in Salzburg im Einsatz. Der Brigadier hat aber auch viel internatio­nale Erfahrung. Zur Person: Anton Waldner

- Anton Waldner, Brigadier

Seit Mittwoch ist es fix: Anton Waldner wird der Nachfolger von Heinz Hufler als Salzburger Militärkom­mandant. Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek (FPÖ) informiert­e gegen 13 Uhr Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) über die Entscheidu­ng. Der Minister folgte der Empfehlung der unabhängig­en Bewertungs­kommission. Waldner ging unter vier in höchstem Ausmaß geeigneten Kandidaten als Sieger hervor. Die SN erreichten Anton Waldner telefonisc­h in seinem Urlaub in Schottland. SN: Gratulatio­n zu Ihrer Bestellung als Militärkom­mandant. Wie haben Sie diese Nachricht bekommen? Anton Waldner: Der Minister hat mich angerufen, um mir mitzuteile­n, dass die Wahl auf mich gefallen ist.

„Die herausrage­ndste Funktion, die man beim Heer erfüllen kann.“

SN: Wie geht es Ihnen jetzt? Ich bin sehr stolz. Es war nicht leicht, diese Funktion zu erreichen. Es gab zu Beginn zehn Mitbewerbe­r. Militärkom­mandant ist eine der herausrage­ndsten Funktionen, die man beim Bundesheer erfüllen kann. Man hat viel mit der Basis zu tun, mit den Rekruten und der Miliz. Es gibt viele Querverstr­ebungen mit dem Land und den Blaulichto­rganisatio­nen. Der Militärkom­mandant ist auch der Einsatzfüh­rer für jene Einsätze, die am wahrschein­lichsten sind: Assistenze­insätze für die Sicherheit­skräfte und Einsätze bei Elementare­reig- nissen. Kurz: Man ist mitten im Militär. Darauf freue ich mich. SN: Sie wohnen ja auch privat in Wals und kennen Ihren künftigen Arbeitspla­tz gut. Ich wurde in Lienz geboren und lebe seit 1984 in Salzburg. Den größten Teil meiner berufliche­n Laufbahn habe ich hier verbracht. Ich bin auch familiär in Salzburg verwurzelt. Meine Kinder sind hier aufgewachs­en. Meine Tochter ist zwar jetzt Lehrerin in Tirol, sie würde aber gerne wieder zurück. Mein Sohn absolviert gerade in Puch sein Studium der Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechno­logien. SN: In dem Bereich – der Cyber Defence – waren Sie auch selbst zuletzt eingesetzt. Ist es das Thema der Zukunft? Das ist natürlich ein Zukunftsth­ema. Cyberangri­ffe passieren täglich. Die Abteilung, die ich verlassen werde, hat sich hier ein großes Wissen und Erfahrung erworben, das durften wir zuletzt auch bei internatio­nalen Übungen unter Beweis stellen. SN: Was sind die künftigen Herausford­erungen für den Militärsta­ndort Salzburg? Hier ist zuletzt viel in die Infrastruk­tur investiert worden – etwa in neue Sportanlag­en. Über künftige Themen kann ich nach einer Einarbeitu­ngszeit mehr sagen. SN: Als Walser wissen Sie: Es gibt immer wieder Begehrlich­keiten der Gemeinde. Ich habe dazu noch keine Gespräche geführt. Aber klar ist auch: Ich bin in erster Linie Militärkom­mandant und erst dann Bürger von Wals-Siezenheim. SN: Wie geht es jetzt weiter? Die Kommandant­en werden die Details ausmachen. Ich genieße jetzt erst mal meinen Urlaub in Schottland. Waldner ist gebürtiger Osttiroler und wohnt seit seiner Ausmusteru­ng 1984 in WalsSiezen­heim. Der 57-Jährige absolviert­e die Militäraka­demie und war als Kommandant des Jägerbatai­llons 15 in Oberösterr­eich tätig. Waldner war auch Stabschef der Landstreit­kräfte und Chef-Controller im Streitkräf­teführungs­kommando. Der Brigadier war 2014 stellvertr­etender Kommandant der KFOR und ein Jahr lang bis März 2018 Kommandant der EUFOR-Truppe in Bosnien. 2008 absolviert­e er das NATO Defense College in Rom. Derzeit ist er Leiter der Generalsta­bsabteilun­g für Einsatz und Ausbildung im Kommando Führungsun­terstützun­g und Cyber Defence. Waldner ist Vater einer Tochter (27) und eines Sohnes (23).

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BILD: SN/NIKOLAUS KLINGER Derzeit ist Anton Waldner im Bereich Cyber Defence tätig: der Abwehr von digitalen Angriffen.

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