„Mit taktischer Disziplin ist viel möglich“
Österreichs Fußballnationalspielerin Sarah Zadrazil hat vor einem Jahr mit dem ÖFB-Team ein Sommermärchen erlebt. Bei der Women’s EURO zog die Elf von Teamchef Dominik Thalhammer sensationell ins Halbfinale ein und scheiterte dort erst im Elfmeterschießen an Dänemark. Bei der aktuellen Männer-Weltmeisterschaft in Russland gibt es für die 25-jährige Salzburgerin so manches Déjà-vu. Die Legionärin von Turbine Potsdam hat die Spiele in ihrem Urlaub aufmerksam verfolgt. SN: Die Teams, für die Sie die Daumen gedrückt haben, haben bei dieser WM überhaupt nicht die Erwartungen erfüllt … Zadrazil: Leider, nein. Meine Favoriten waren Brasilien und Spanien. Letztere sind kläglich gescheitert, Brasilien etwas unglücklich. Dabei hätte gerade Brasilien einen Superkader und auch tolle Einzelspieler gehabt. SN: Sind Sie enttäuscht von Neymars Leistung? Ich persönlich bin großer NeymarFan. Er hätte das Herumliegen und die Schauspielerei nicht notwendig gehabt. Ich halte ihn noch immer für einen Superfußballer. SN: Sie haben bei der EURO zwei Mal 120 Minuten zu bewältigen gehabt. Kann Kroatien drei Verlängerungen in Folge im Finale wegstecken? Es wird extrem schwer und anstrengend für die Kroaten. Ich weiß aber auch, was so ein Spiel noch einmal für Kräfte freisetzen kann. Das ist ein Finale, da ist man motiviert, noch einmal das Letzte herauszuholen. Es wird sicher spannend. SN: Welche Trends lassen sich aus der WM ablesen? Die WM hat wieder gezeigt, wie wichtig taktische Disziplin ist und auch „kleine“Teams es den Großen sehr schwer machen können – ähnlich, wie wir es bei der EURO zeigen konnten. Auch Standards sind dabei ein wichtiger Faktor.