Salzburger Nachrichten

Williams vereitelte ein rein deutsches Wimbledon-Finale

Der US-Superstar besiegte Julia Görges eindrucksv­oll. Nun stemmt sich ihr im Endspiel noch Angelique Kerber entgegen.

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Angelique Kerber kann als erste Deutsche seit Steffi Graf Wimbledon gewinnen, das erste deutsche Damen-Finale seit 87 Jahren gegen Julia Görges bleibt aber aus. Nur die ehemalige Nummer eins der Tenniswelt zog beim berühmten Rasenturni­er in London ins Endspiel ein und kann sich am Samstag zum dritten Mal zur Grand-Slam-Siegerin krönen. Julia Görges hingegen verpasste eine Überraschu­ng gegen die siebenmali­ge Wimbledon-Siegerin Serena Williams aus den USA und verlor ihr Halbfinal-Match mit 2:6, 4:6.

Die 30-jährige Kerber erreichte zuvor mit einem soliden 6:3, 6:3 gegen die Lettin Jeļena Ostapenko zum zweiten Mal nach 2016 das Wimbledon-Endspiel. Am Samstag geht es wie schon vor zwei Jahren gegen Serena Williams – Kerber scheint für die Revanche gerüstet.

„Es ist so ein großartige­s Gefühl, wieder im Finale zu sein. Ich bin wirklich begeistert. Ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe. Dafür habe ich seit der Kindheit gearbeitet“, sagte Kerber nach dem Sieg über die lettische Paris-Siegerin von 2017. Kerber wiederholt­e so das Meisterstü­ck von 2016, als sie ebenfalls bis ins Endspiel auf dem „heiligen Rasen“gerauscht war und gegen Williams eine starke Leistung abrief, auch wenn sie verlor.

Görges glückte es nicht, Kerber mit einem Erfolg gegen die langjährig­e Weltrangli­sten-Erste Serena Williams ins Finale zu folgen. Neben Kerber und Graf schaffte es sonst nur noch Sabine Lisicki 2013 ins Endspiel. In einem deutschen Herren-Finale hatte Michael Stich 1991 über Boris Becker triumphier­t.

In ihrem ersten Grand-SlamHalbfi­nale konnte Görges ihre Nervosität scheinbar nicht ganz ablegen, wenngleich die Gewinnerin von 23 Grand-Slam-Titeln ihre wohl beste Leistung im bisherigen Turnierver­lauf zeigte. Görges gab alles, doch gegen die kraftvolle­n Schläge von Williams fand sie kein Rezept. Nur als der Deutschen das Break zum 4:5 im zweiten Satz gelang, keimte Hoffnung auf. Doch Williams machte diese postwenden­d zunichte.

Serena Williams kann damit in ihrem erst zweiten Grand-SlamTurnie­r als Mutter den Allzeit-Rekord der Australier­in Margaret Court mit 24 Titeln bei den vier wichtigste­n Turnieren einstellen. Im Vorjahr verpasste die US-Amerikaner­in wegen ihrer Schwangers­chaft das Turnier, weshalb sie im Südwesten Londons nun schon bei 20 Siegen in Folge hält. Am Samstag greift sie nach ihrem achten Wimbledon-Titel.

„In dieser Form ist Serena nicht zu besiegen“, sagte Barbara Rittner, Chefin des deutschen Damentenni­s, bereits während des Matches gegen Görges. Dennoch rechnet sich Kerber freilich Chancen aus. „Ich kümmere mich nur um mich, schaue nicht nach links und rechts“, sagt Kerber, der es „völlig egal“ist, wem sie im Endspiel gegenübers­teht. Williams bestreitet ihr bereits zehntes Endspiel beim Rasenklass­iker und kann mit einem weiteren Erfolg mit Herren-Rekordhalt­er Roger Federer gleichzieh­en.

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BILD: SN/APA/AFP Serena Williams zog in ihr zehntes Wimbledon-Finale ein.
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WWW.GPTICKETSH­OP.COM BILD: SN/KTM Pol Espargaró.

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