393 Mill. Euro: Ausgaben für Soziales sind gesunken
Die Sozialausgaben in Salzburg sind im Vorjahr um 2,7 Prozent gesunken. 2017 hat das Land 393 Millionen Euro ausgegeben. Das sind elf Millionen weniger als noch 2016. Die Sozialausgaben machen damit 13,6 Prozent des Gesamthaushalts aus.
„Der Rückgang liegt daran, dass im Vorjahr 1589 Menschen weniger die Grundversorgung beanspruchten haben als noch 2016. Der Rückgang entspricht 25 Prozent“, sagt LH-Stv. Heinrich Schellhorn (Grüne). Die Ausgaben für die Mindestsicherung sind um 0,3 Prozent gestiegen. Wobei die Zahl der Asylberechtigten, die Mindestsicherung beziehen, von 2119 auf 2864 gestiegen ist. Im Gegenzug beanspruchten um 449 Österreicher weniger die Mindestsicherung als noch 2016 (gesamt: 4666 Österreicher). Durchschnittlich beträgt die Aufenthaltsdauer in der Mindestsicherung 7,5 Monate.
Fast 40 Prozent der Sozialausgaben flossen in die Pflege (147 Millionen Euro). Handlungsbedarf besteht weiterhin, um dem akuten Fachkräftemangel entgegenzusteuern. „Die Branche muss vor allem für junge Leute attraktiver werden. Es gibt genügend Ausbildungsplätze, aber zu wenig Berufseinsteiger“, sagt Andreas Eichhorn, Leiter der Sozialabteilung des Landes.
Für das Imageproblem der Branche sind laut Schellhorn aber nicht die Löhne verantwortlich: „Die Bezahlung in den Gemeindehäusern ist nicht so schlecht, wie immer behauptet wird. Durch Personalmangel nimmt jedoch der Druck zu.“
Für 2018 wird ein Anstieg der Bewohner in Seniorenheimen erwartet. Das ist auf die Abschaffung des Pflegeregresses zu Jahresbeginn zurückzuführen. „Wir schätzen, dass von 30 Prozent Selbstzahlern in Seniorenheimen nur noch sieben Prozent übrig bleiben“, sagt Schellhorn.
Das Land versucht, die Mehrkosten durch die Erhöhung der Tarife aufzufangen: Diese sind schon zu Jahresbeginn um einen Euro pro Bewohner und Tag gestiegen und werden am 1. August um weitere 3,30 Euro erhöht.