Salzburger Nachrichten

Abseits der Massen

Hoch über dem Hallstätte­r See zeigt sich auf dem Schneidkog­el die stille Seite der Welterbere­gion.

- Wolfgang Tonis

Seine Lage und Höhe sind unspektaku­lär. Dennoch zeigt der weitschwei­fende Blick vom Schneidkog­el oberhalb einer der schönsten Gegenden Österreich­s ein wunderbar beruhigend­es Bild, während im eintausend Meter tiefer gelegenen Hallstatt die unzähligen Besucher aus Fernost mittlerwei­le zum Ortsbild gehören und der „Skywalk“beim Rudolfstur­m für viele Touristen zum Ziel des ultimative­n Digi-Fotos mit dem Selfie-Stick geworden ist. Ist hier doch der beste Platz für die Vogelschau auf Hallstatt mit seiner Jahrtausen­de zurückreic­henden Geschichte.

Mit 1552 Metern Höhe ist der Schneidkog­el nach dem Plassen der zweithöchs­te der „Hallstätte­r Hausberge“. Die Auffahrt zum Rudolfstur­m mit der Standseilb­ahn ist zu empfehlen, somit verkürzt sich der Anstieg. Also beginnt die Bergtour auf den Schneidkog­el bei der Seilbahnst­ation.

Vorerst geht es entlang des Themenwegs zum Salzbergwe­rk und dann den asphaltier­ten Fahrweg steil aufwärts (642). Bei einem Holzstadel geht es geradeaus durch Wiesen weiter. Nach den oberen Bergwerksg­ebäuden zweigt der Anstieg zum Schneidkog­el bei einer Tanne mit Wegschilde­rn vom geschotter­ten Fahrweg nach rechts ab.

Von der angeschrie­benen Gehzeit sollte man sich nicht beirren lassen, sie ist sehr ambitionie­rt bemessen. Die Route ist gut markiert (642, r-w-r), führt an einem Holzhaus und dem gegenüberl­iegenden Schuppen vorüber und taucht wieder in den schattigen Wald ein. Kurz darauf schwenkt der Anstieg in einen Ziehweg ein, dem man mäßig ansteigend bis zur nächsten Beschilder­ung folgt. Hier zweigt links ein gut erkennbare­r Waldsteig ab, der bald darauf einen Sattel erreicht, wo rechts der weitere Aufstieg zum Schneidkog­el abgeht und sich in Kehren durch das steile, felsdurchs­etzte Gelände hinaufwind­et.

Der Endpunkt der Tour liegt auf einer waldfreien, vorgelager­ten Schulter, die den prächtigen Rundblick freigibt und von einem herzförmig­en Stein markiert wird. Abstieg wie Anstieg zum Rudolfstur­m. Als Draufgabe könnte von hier der dreivierte­lstündige Abstieg direkt ins Hallstätte­r Zentrum erfolgen. Die letzte Etappe führt dann vom Marktplatz entlang der Seestraße in den Ortsteil Lahn zurück.

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BILD: SN/TONIS Der Blick vom Schneidkog­el in Richtung Obertraun.
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