Abseits der Massen
Hoch über dem Hallstätter See zeigt sich auf dem Schneidkogel die stille Seite der Welterberegion.
Seine Lage und Höhe sind unspektakulär. Dennoch zeigt der weitschweifende Blick vom Schneidkogel oberhalb einer der schönsten Gegenden Österreichs ein wunderbar beruhigendes Bild, während im eintausend Meter tiefer gelegenen Hallstatt die unzähligen Besucher aus Fernost mittlerweile zum Ortsbild gehören und der „Skywalk“beim Rudolfsturm für viele Touristen zum Ziel des ultimativen Digi-Fotos mit dem Selfie-Stick geworden ist. Ist hier doch der beste Platz für die Vogelschau auf Hallstatt mit seiner Jahrtausende zurückreichenden Geschichte.
Mit 1552 Metern Höhe ist der Schneidkogel nach dem Plassen der zweithöchste der „Hallstätter Hausberge“. Die Auffahrt zum Rudolfsturm mit der Standseilbahn ist zu empfehlen, somit verkürzt sich der Anstieg. Also beginnt die Bergtour auf den Schneidkogel bei der Seilbahnstation.
Vorerst geht es entlang des Themenwegs zum Salzbergwerk und dann den asphaltierten Fahrweg steil aufwärts (642). Bei einem Holzstadel geht es geradeaus durch Wiesen weiter. Nach den oberen Bergwerksgebäuden zweigt der Anstieg zum Schneidkogel bei einer Tanne mit Wegschildern vom geschotterten Fahrweg nach rechts ab.
Von der angeschriebenen Gehzeit sollte man sich nicht beirren lassen, sie ist sehr ambitioniert bemessen. Die Route ist gut markiert (642, r-w-r), führt an einem Holzhaus und dem gegenüberliegenden Schuppen vorüber und taucht wieder in den schattigen Wald ein. Kurz darauf schwenkt der Anstieg in einen Ziehweg ein, dem man mäßig ansteigend bis zur nächsten Beschilderung folgt. Hier zweigt links ein gut erkennbarer Waldsteig ab, der bald darauf einen Sattel erreicht, wo rechts der weitere Aufstieg zum Schneidkogel abgeht und sich in Kehren durch das steile, felsdurchsetzte Gelände hinaufwindet.
Der Endpunkt der Tour liegt auf einer waldfreien, vorgelagerten Schulter, die den prächtigen Rundblick freigibt und von einem herzförmigen Stein markiert wird. Abstieg wie Anstieg zum Rudolfsturm. Als Draufgabe könnte von hier der dreiviertelstündige Abstieg direkt ins Hallstätter Zentrum erfolgen. Die letzte Etappe führt dann vom Marktplatz entlang der Seestraße in den Ortsteil Lahn zurück.