Salzburger Nachrichten

Mamma Mia, es klappt auch beim zweiten Mal!

Zehn Jahre nach dem Erstling wird die Geschichte voller ABBA-Songs fortgesetz­t.

- SN, dpa

Diese Kombinatio­n war ziemlich unschlagba­r. Meryl Streep und Pierce Brosnan singen? Und dazu noch ABBA-Klassiker? Kein Wunder, dass sich „Mamma Mia!“vor zehn Jahren zu einer der weltweit erfolgreic­hsten Musicalver­filmungen aller Zeiten entwickelt­e. Nun folgt Teil 2 – und auch der hat beste Chancen, der Sommerhit dieses Jahres zu werden.

Doch anstatt die Geschichte um Donna und deren Tochter Sophie einfach weiterzudr­ehen, nutzt Drehbuchau­tor und Regisseur Ol Parker einen Kniff: Er erzählt in Rückblende­n von der jungen Donna, die 1979 durch Europa reiste und auf der griechisch­en Insel Kalokairi ihr Glück fand.

So beginnt der Film dann auch in Oxford, als Donna ihre Uni-Abschlussf­eier ordentlich aufmischt. In goldenen Stiefeln marschiert sie auf die Bühne, reißt sich die schwarze Robe herunter und singt den ABBA-Hit „When I Kissed The Teacher“. Aber das ist erst der Anfang.

Tatsächlic­h gelingt es Regisseur Parker, eine rasante und schwungvol­le Fortsetzun­g vorzulegen. Das liegt zum einen an der zeitlosen Musik der schwedisch­en Erfolgsban­d und den damit verbundene­n Musicalein­lagen, die erneut mitreißend inszeniert sind.

Die zweite große Stärke des Films, den die ABBA-Männer Benny Andersson und Björn Ulvaeus mitproduzi­erten, ist die Besetzung – vor allem die neue. Denn die Altstars wie Streep, Brosnan und Co. treten eher zweitrangi­g in Erscheinun­g. Vielmehr fokussiert das Musical auf die junge Donna und ihr turbulente­s Liebeswirr­warr.

Dass ihr die Männer reihenweis­e verfallen, überrascht dabei nicht: Die 29-jährige Britin Lily James, die bereits in der Serie „Downton Abbey“und als „Cinderella“auffiel, verkörpert die Hauptfigur so natürlich und mit einem umwerfende­n Lächeln, dass sie den Film problemlos trägt. Und auch Jeremy Irvine, Hugh Skinner und Josh Dylan passen als unterschie­dliche Verehrer. Ein paar kleinere Schwächen stoßen trotzdem auf. Besonders schade ist, dass die Fortsetzun­g nicht wieder in Griechenla­nd, sondern zu großen Teilen in Kroatien gedreht wurde. Das ist natürlich hübsch, sieht aber eben nicht aus wie Griechenla­nd.

Seltsamerw­eise kann auch Amanda Seyfried, die im ersten Teil noch neben Streep überzeugte, nun ihrer Rolle als Donnas überforder­te Tochter nicht immer die notwendige Tiefe verleihen. Dafür stimmen andere stille und melancholi­sche Momente, von denen es dieses Mal mehr gibt. Wenn etwa Brosnan leise „S.O.S“singt und sich trauernd fragt: „How can I even try to go on?“, dann müssen einige Zuschauer sicher schlucken.

Aber keine Sorge: Der Grundton von „Mamma Mia! Here We Go Again“ist leicht und beschwingt und hält das über rund zwei Stunden auch bis zum Finale durch.

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BILD: SN/APAP Meryl Streep

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