Salzburger Nachrichten

Nächstes Level der Billigflie­ger in Wien

Im Rennen um Niki ist die Iberia-Mutter IAG abgeblitzt. Jetzt startet sie mit einer neuen Airline.

- Willie Walsh, IAG-Vorstandsc­hef

WIEN. Ein neuer Billigflie­ger ist in Wien gelandet. Hinter dem Namen Level verbirgt sich ein alter Bekannter: Level ist eine Tochter der Internatio­nal Airline Group (IAG), unter deren Dach British Airways, Iberia, die irische Aer Lingus und der Billigflie­ger Vueling operieren. Sie alle starten und landen auch in Wien – und das solle auch so bleiben, kündigt IAG-Chef Willie Walsh an.

Mit der Finanzkraf­t der Gruppe im Rücken startet die neue Airline mit einer österreich­ischen Fluglizenz gleich kräftig durch: Vier Mittelstre­ckenflugze­uge (geleaste Airbus A321) werden in Wien stationier­t und bedienen zunächst 14 Destinatio­nen zu Preisen ab 24,99 Euro, nach einer 1-Cent-Preisaktio­n. Die ersten Flüge hoben am Dienstag nach Palma und LondonGatw­ick ab, bis Mitte August folgen Barcelona, Málaga, Venedig, Olbia, Ibiza, Paris (Charles de Gaulle), Mailand-Malpensa, Dubrovnik, Larnaka, Alicante, Valencia und Bilbao.

In zwei Jahren will Walsh die Flotte auf 14 bis 15 Flugzeuge ausbauen. Dann sei weiteres Wachstum angedacht, auch Langstreck­enflüge ab Wien seien denkbar, dazu gebe es aber noch keine Entscheidu­ng.

Das Engagement sei langfristi­g, „wir sind gekommen, um zu bleiben“, sagt Frank Glander, IAG-Manager in Wien. Für die erste Flugwelle – 64 wöchentlic­he Flüge sollen es ab 13. August sein – heißt das 200 neue Arbeitsplä­tze. Anders als Laudamotio­n mit Partner Ryanair setzt die IAG-Tochter Level auf Kooperatio­nen mit großen Reiseveran­staltern. Von den anderen Mitbewerbe­rn in Wien will man sich unter anderem durch höhere Pünktlichk­eit unterschei­den.

Wien sei aktuell ein internatio­naler Hotspot speziell für Billigflug­gesellscha­ften, sagt Walsh, der in dieser Hinsicht Parallelen zu Barcelona sieht. Vor Jahren seien Madrid und Barcelona bei den Besucherza­hlen gleichauf gelegen, dank einer Welle von Billigflie­gern habe Barcelona seine Nächtigung­en verdoppelt. Ein Anreiz für Wien war die Halbierung der Ticketabga­be.

IAG-Chef Walsh erwartet keinen akuten Verdrängun­gswettbewe­rb in Wien. Er kann sich vorstellen, dass sämtliche neue Billigflie­ger hier wachsen können, Easyjet, Wizz, Vueling, die Lufthansa-Tochter Eurowings und Laudamotio­n mit dem Partner Ryanair. „Allein hätte Lauda keine Chance gehabt“, ist Walsh überzeugt.

Gewinner des Billigflie­gerbooms seien dank günstiger Tickets die Fluggäste. Der Wegfall von Air Berlin/Niki habe viel Potenzial freigesetz­t für neue Anbieter neben der AUA, sagt Welsh. „Die AUA wächst nur langsam, sie können das Potenzial allein nicht umsetzen.“

„Die AUA hätte nie das Potenzial ausgefüllt, das es von Wien aus gibt.“

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