Von Feuerwehrfahrzeugen zu den Untersberg-Gondeln
Die nächste politische Denksportaufgabe: Dürfen die alten Gondeln der Untersbergbahn verschenkt werden? Bürgermeister Preuner hat vorerst genug davon.
Die Debatte um ausgemusterte Feuerwehr- und Müllfahrzeuge der Stadt Salzburg für ausländische Gemeinden hat die Gemüter in den vergangenen Wochen in der Stadtpolitik ordentlich erhitzt. Und die Frage aufgebracht: Darf man noch etwas verschenken, oder hat es vielleicht doch noch einen Wert? Gute Frage. Denn der nächste Anlassfall ist schon da.
Die Untersbergbahn erhält nach 34 Jahren im Spätherbst im Zuge der Revision neue Gondeln. Kostenpunkt: rund 700.000 Euro. Für die beiden alten Gondeln gäbe es auch bereits Interessenten. Da die Untersbergbahn zu 96,8 Prozent im Eigentum der Stadt Salzburg steht und zu je 1,6 Prozent der Gemeinde Grödig und dem Land Salzburg gehört, hätten Land und Gemeinde gern eine Gondel. Der Tourismusverband Grödig würde die Gondel in einem Kreisverkehr platzieren. Das Land könnte sie gut für die Ausbildung der Seilbahntechniker in der Berufsschule Hallein brauchen. Laut Untersbergbahn-Geschäftsführer Winfried Wagner hat auch noch ein Privater 3000 Euro geboten, um sich eine Gondel in den Garten zu stellen.
Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) will angesichts der vom politischen Gegner entfachten Sommerpause . . . Feuerwehrfahrzeugdebatte aber erst einmal „gar nichts verschenken“. Also auch keine zwei Gondeln. „Solange die Stimmung so ist und mir dauernd mit einem Verkehrswert gedroht wird, verschenken wir nichts. Bis sich die Causa beruhigt hat“, meint Preuner.
Kommenden Donnerstag muss daher die Generalversammlung der Untersbergbahn entscheiden, was zu tun ist: verschenken oder versteigern. Wobei Geschäftsführer Wagner auf dem Standpunkt steht, dass die Gondeln platziert mit einer Tafel im Kreisverkehr und in der Berufsschule enormen Werbewert für die Untersbergbahn hätten. Und damit wäre ja nichts verschenkt, im Gegenteil. Entscheiden sollen aber die Eigentümer.
Oder vielleicht doch Kaiser Karl im Untersberg.