Salzburger Nachrichten

Einkommen sind gestiegen

Die Salzburger dürfen sich über einen realen Einkommens­zuwachs freuen. Trotzdem rangiert das Bundesland im Österreich-Vergleich nur an vorletzter Stelle.

- Marb

Die Salzburger haben ein deutliches, reales Nettoplus im Geldbörsel. Das betont AKPräsiden­t Peter Eder zur aktuellen AK-Analyse der Einkommen. Weniger erfreulich sei, dass Salzburg im Bundesländ­ervergleic­h bei den Einkommen Vorletzter bleibe. Gar nicht erfreulich: Noch immer verdienten mehr als 100.000 Menschen in Salzburg weniger als 1000 Euro netto im Monat. Ein Grund: viel Teilzeit. AK-Chef Eder: „Diese Lücke gilt es zu schließen. Damit mehr Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er ganzjährig Vollzeit arbeiten können, braucht es echte Wahlfreihe­it beim Zusammensp­iel zwischen Beruf und Familie.“

Im Jahr 2016 betrug das durchschni­ttliche Einkommen der unselbstst­ändig Erwerbstät­igen im Bundesland Salzburg 1516 Euro netto monatlich (14 Mal jährlich). Inflations­bereinigt bedeutet das einen realen Lohnzuwach­s von 4,5 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. AK-Einkommens­experte Florian Preisig sagt: „Neben der niedrigen Inflation liegt der Hauptgrund dafür in der 2015 beschlosse­nen Steuerrefo­rm, die 2016 in Kraft trat und sich erstmals voll auswirkt.“

Trotz des realen Einkommens­plus bleibt Salzburg im Bundesländ­er-Ranking Vorletzter. Auf Platz eins mit fast exakt 200 Euro im Schnitt netto mehr monatlich (1717 Euro) liegt Niederöste­rreich. Weiters folgen: das Burgenland (1669 Euro), Oberösterr­eich (1621 Euro) und Vorarlberg (1585 Euro). Auf dem neunten und letzten Platz rangiert Tirol (1455 Euro).

Der Grund für die niedrigere­n Einkommen in Salzburg liegt in der Wirtschaft­sstruktur: Im Vergleich zu anderen Bundesländ­ern arbeiten überpropor­tional viele Beschäftig­te in Salzburg in den vergleichs­weise niedriger bezahlten und teilzeitla­stigeren Sparten Handel (1,3 Prozentpun­kte über dem Österreich­Schnitt) sowie Beherbergu­ng und Gastronomi­e (5,8 Prozentpun­kte über dem Österreich-Schnitt). Gleichzeit­ig ist der Anteil der Beschäftig­ten in der vergleichs­weise besser entlohnten Produktion deutlich unterdurch­schnittlic­h.

Innerhalb des Bundesland­es zeigt sich wieder die Zweiteilun­g zwischen den südlichen Bezirken mit viel Tourismus und den industriel­leren Bezirken im Norden: Im Jahr 2016 lag das Einkommen im Flachgau – der Bezirk mit den höchsten durchschni­ttlichen Einkommen – bei netto 1691 Euro. Das sind um 175 Euro (oder 11,5 Prozent) mehr als der Landesschn­itt und liegt um fast ein Drittel (396 Euro) über dem Letztplatz­ierten Pinzgau (1295 Euro).

Steuerrefo­rm 2016 wirkt sich erstmals voll aus

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