Der Rekordmann hat noch Erfolgshunger
Salzburgs neuer Kapitän Andreas Ulmer ist, gemessen an Meistertiteln, der erfolgreichste Fußballer Österreichs. Nur ein Ziel blieb bisher unerfüllt.
SALZBURG. Niemand kennt das Gefühl zu gewinnen in der österreichischen Fußball-Bundesliga besser als Andreas Ulmer. Neun Mal hat der Linksverteidiger des FC Red Bull Salzburg bereits den goldenen Meisterteller gewonnen. Damit ist Ulmer gemeinsam mit AustriaWien-Legende Robert Sara, der in den 1970er- und 1980er-Jahren ebenfalls neun Meisterschaften gewinnen konnte, der erfolgreichste Titelsammler Österreichs.
„Mir ist diese Statistik bekannt und natürlich bin ich sehr stolz darauf“, sagt der 32-jährige Ulmer. Was nicht heißt, dass er sich auf den Lorbeeren ausruhen möchte. Nach wie vor hat der Rekordmann Hunger nach weiteren Erfolgen. Da wäre zum Beispiel der zehnte Bundesliga-Meistertitel seiner Karriere. Oder sein fünfter Cup-Triumph. Oder der erstmalige Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Es ist das einzige Ziel Ulmers, das ihm bisher verwehrt geblieben ist. „Es gibt für mich noch genug Rekorde zu jagen“, meint der gebürtige Linzer, der seit der Saison 2008/09 in Diensten von Red Bull Salzburg steht und in dieser Zeit 359 Pflichtspiele (18 Tore, 61 Assists) für die Bullen absolviert hat.
Von seinem Muskelfaserriss am Ende der vergangenen Saison hat sich Ulmer inzwischen gut erholt. In den Testspielen hinterließ der Vorzeigeprofi einen gewohnt starken Eindruck, erzielte beim 5:0 gegen den tschechischen Erstligisten Jablonec auch ein Tor. „Ich denke, wir haben unsere Aufgaben in den Tests gut gemacht. Jetzt freuen wir uns schon auf das erste Pflichtspiel“, schrieb Ulmer auf seiner Facebook-Seite mit dem Verweis auf ein „Heimspiel“in seiner ober- österreichischen Heimat. In der ersten ÖFB-Cup-Runde gastiert Salzburg am Sonntag (17.15 Uhr) beim Landesligisten ASKÖ Oedt.
In die Saison startet Andreas Ulmer als Kapitän. Der Rekordkicker löst damit Torhüter Alexander Walke, der das Ehrenamt Anfang 2017 von „El Capitán“Jonatan Soriano nach dessen Abschied in Richtung China übernommen hat, ab. Der Club machte aus der Beförderung Ulmers zunächst ein Ratespiel und postete am Mittwoch in diversen sozialen Kanälen ein Bild eines Spielers mit der Kapitänsschleife, jedoch ohne Kopf. Die Auflösung kam wenige Stunden später – und Bullen-Trainer Marco Rose schickte eine Antwort auf die Frage, ob der inzwischen 35-jährige Walke damit nicht mehr Stammspieler ist, gleich hinterher: „Wir haben mit Alex Walke und Cican Stankovic zwei hervorragende Torhüter und wollen beiden gerecht werden. Die Idee ist, dass Alex international und im ÖFB-Cup spielt, in der Bundesliga ist Cican die Nummer eins.“
„Mir ist diese Statistik bekannt und natürlich bin ich sehr stolz darauf.“