Noch mehr Grenzkontrollen
Bayern kontrolliert. Salzburg setzt auf Fahrverbote und füttert Navis.
Am Mittwoch hat die neue bayerische Grenzpolizei ihre Arbeit aufgenommen, in Kirchdorf am Inn an der Grenze zu Oberösterreich. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war persönlich zur Stelle.
Die Einheit wird flexibel und stundenweise an Grenzübergängen zwischen Deutschland und Österreich kontrollieren. Doch wo und wie genau, und welche Auswirkungen das auf Salzburg und die Festspielgäste hat, das weiß keiner so genau.
„Wir haben null Information“, sagt etwa der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP). Und damit auch keine Ahnung, wie sich die bayerische Aktion auswirken wird. Die Polizisten dürfen niemanden an der Landesgrenze zurückweisen und nach Österreich zurückschicken. Denn die Bewachung der Außengrenze bleibt Aufgabe der deutschen Bundespolizei.
Eines aber wird wohl nicht weniger werden: der Stau. Die permanente Kontrolle auf dem Autobahngrenzübergang Walserberg bleibt weiter bestehen. Die Ankündigung von mehr Kontrollen an kleinen Grenzübergängen heiße nicht zwingend, dass sich das Problem auf dem Walserberg verschärfe, meint Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). „Aber wir gehen auf Nummer sicher und sind gewappnet. Der Hotspot wird der Walserberg bleiben. Wenn es akut wird, können wir mit Fahrverboten in Gemeinden reagieren.“Aktuell haben Grödig und Wals die Möglichkeit dazu. „Bei Bedarf werden wir diese Fahrverbote auch im Gemeindegebiet ausdehnen“, sagt Schnöll.
Parallel dazu will der Landesrat diese Sperren in die Navigationsgeräte einspeisen, sodass Touristen gar nicht erst auf Umleitungsstrecken durch Wals und Grödig gelotst werden, wenn es auf der Autobahn staut. Das funktioniere bei Autos mit StandardNavi gut, aber bei Google Maps eben nicht. Dass Kontrollen und Mega-Staus bei Festspielbesuchern keinen guten Eindruck hinterlassen, weiß auch Schnöll.
In Wals hat man die Grenzkontrollen jedenfalls satt. „Insgesamt wären wir froh, wenn das alles aufhören würde. Das wäre mein großer Wunsch“, meint Ortschef Maislinger.
„Bei Bedarf werden wir die Fahrverbote ausdehnen.“